Ein besonderes Shopping-Erlebnis in Gunzenhausen
30.9.2018, 17:27 UhrDer neue Teilnehmerrekord resultierte vor allem daher, dass sich erstmals auch die Gastronomen offiziell beteiligten. Die hatten in den vergangenen Jahren zwar regelmäßig die Gäste des Kulturherbstes verköstigt, sich aber nicht an den Kosten des Events beteiligt — was ihnen sogar den hässlichen Vorwurf eingetragen hatte, sie seien "Trittbrettfahrer" und "Schmarotzer". Was wiederum die Wirte auf die Palme brachte.
Von der Palme runter und mit ins Boot: "Wir haben mit den Wirten ein gutes Gespräch geführt", erklärt Bürgermeister Karl-Heinz Fitz den Friedensschluss. Er freue sich jedenfalls, dass es gelungen sei, die Branche einzubinden und dass einige von ihnen sogar spezielle Angebote für diesen Tag kreiert hätten. Etwas erleichtert wurde den Gastronomen ihr Entschluss sicher dadurch, dass ihnen besondere finanzielle Konditionen eingeräumt wurden: pauschal 100 Euro pro Betrieb, Einzelhändler zahlen deutlich mehr.
Der "Motor" des "Gunzenhäuser Klassikertages", mit dem der KulturHerbst am Vormittag begann, war wieder einmal Harry Giesbeck (Café am Wehrgang), dem es erneut gelang, viele Oldtimer nach Gunzenhausen zu locken. Unter anderem Emil Heinemann aus Sennfeld (Unterfranken), der mit seinem VW-Käfer- Streifenwagen auf den Marktplatz einfuhr.
Taxifahrten mit Oldtimern
Ein begeisterter Oldtimerfreund ist CSU–Stadtrat Manfred Pappler, der einen Porsche 356 SC, Baujahr 1964, besitzt. Er bot Interessierten sogar "Taxifahrten" rund um Gunzenhausen an, eine Idee, die schnell Nachahmer fand.
Während auf dem Marktplatz Varietékünstler das Publikum verzauberten, hatten sich in vielen der beteiligten Geschäften deren Inhaber wieder hübsche Aktionen ausgedacht: Bei Steingass lockte das Kinderschminken, Elektro Braun präsentierte das erste "Smart Bügeleisen" samt obligatorischer App und Bügelhilfe per Video, bei Schuh Hoffmann erwartete Besucher ein Gläschen Sekt, und bei Radsport Gruber konnte man E-Bikes Testen und einen Geschicklichkeitsparcour absolvieren.
Karin Dernerth und Harald Lauer-Dernerth nutzten den KulturHerbst, um ihr kräftig umgebautes Brillengeschäft zu präsentieren: Besonders ins Auge sticht dabei eine attraktive Holzwand aus ganz besonderem Material: "Für diese Wand musste eine Scheune sterben", erklärt der Chef augenzwinkernd sein Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Erika Gruber (Einzelhandelsverband) gratulierten zum neuen Outfit.
Im Modehaus G&B las Kristy Husz am Nachmittag für kleine Bücherwürmer im Zirkuszelt vor, am Abend gab’s eine musikalische Lesung "in memoriam Fritz Gruber", bei Edeka Höfler konnten kleine Künstler Kürbisse bemalen, und bei der BayWa rüstete man sich am Nachmittag auf die erfahrungsgemäß zahlreichen Besucher, die am Abend frierend dort eintreffen, um die Glühwein-Saison zu eröffnen oder Wein zu probieren.
Auf große Resonanz stießen das Orgelkonzert für Groß und Klein in der evangelischen Stadtkirche und das Orgelkaffee "Genießen am gedeckten Tisch". Kirchenmusikdirektor Bernhard Krikkay spielte auf der Jann-Orgel nicht nur kirchliche Choräle, sondern auch Volkslieder, Operettenmelodien und Hits der legendären Beatles.
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