Ein neuer Ehrenbürger für die "Krautstadt"

6.11.2011, 18:39 Uhr
Ein neuer Ehrenbürger für die

© Falk

Gekommen waren sie alle, die Karl Hubers Amtszeit von 1984 bis 2002 begleitet haben: der frühere Landwirtschaftsminister Hans Maurer, der ehmalige Landtagsvizepräsident Ernst Lechner, der alte Weggefährte Altbürgermeister Willi Hilpert aus Gunzenhausen, Landrat a. D. Dr. Hermann Schreiber, der CSU-Kreisvorsitzende Jan Helmer, die Landtagsabgeordneten Gerhard Wägemann und Klaus Dieter Breitschwert, Bezirksrat Alexander Küßwetter, der frühere Abteilungsleiter Kurt Rieder, Friedrich-Wilhelm Brumberg (Chef der Direktion für Ländliche Entwicklung) und die Repräsentanten der führenden Banken: Sparkassendirektor Burkhard Druschel aus Gunzenhausen und Vorstandschef Manfred Geyer von der RaiffeisenVolksbank Gewerbebank Ansbach.

Karl Huber, der noch an den Folgen einer Bandscheibenoperation laboriert und deshalb auf Krücken angewiesen ist, durfte an diesem Abend vor großem Auditorium ein Loblied seines Nachfolgers Hans Popp hören, die in der Feststellung gipfelte: „Unsere Stadt ist Dir zu Dank verpflichtet!“

Reise durch zwei Jahrzehnte

Der Rathauschef ging in einer Zeitreise durch knapp zwei Jahrzehnte auf die prägnantesten Leistungen Hubers als Bürgermeister der „Krautstadt“ ein. Es sind die Sanierungen der Stadtmauer, des Rathauses, der Bau der neuen Kläranlage, des Feuerwehrhauses, des Kindergartens Weidach, der Grundschule mit Schulsporthalle, die Vorbereitung der umfangreichen und bis heute anhaltenden Dorferneuerung, die Ausweisung der Baugebiete Weidach, Wiesengrund und nördlich der Biederbacher Straße und die Ansiedlung der beiden Märkte (Rewe und Aldi), die ihren festen Platz in der Leistungsbilanz von Huber haben. Dass es ihm gelungen ist, die Firma Glasbau Arnold als größten gewerblichen Arbeitgeber nach Merkendorf zu bringen, das ist ein Verdienst, das ihm zeitlebens und auch noch danach von vielen Menschen mit Dankbarkeit gutgeschrieben wird, denn es hat eine Reihe von Familien eine gute Lebensgrundlage geschaffen und die Stadt auch als Wohngemeinde attraktiv gemacht. Rund 47 Millionen Mark waren es, die in der Ära Huber investiert wurden.

„Er hat mit viel Fleiß, Energie und Ausdauer auf kluge Weise die Geschicke unserer Stadt gelenkt“, sagte Hans Popp und erinnerte daran, dass der CSU-Kommunalpolitiker 42 Jahre lang in kommunalen Ehrenämtern tätig war: 1966 bis 1972 im Gerbersdorfer Gemeinderat, zwölf Jahre im Merkendorfer Stadtrat, 18 Jahre Bürgermeister, von 1966 bis 1972 im Kreistag Gunzenhausen, von 1972 bis 2008 im Kreistag Ansbach. Daneben amtierte er noch zwölf Jahres als Vorsitzender der Reckenberggruppe (Wasserversorgung), als Vorsitzende des Heimatvereins und 18 Jahre als Verwaltungsratsmitglieds der Sparkasse Gunzenhausen.

Wie Landrat Rudolf Schwemmbauer bemerkte, hat Huber mehr als die Hälfte seines Lebens mit kommunalen Ämtern gelebt. „Mit Umsicht, Vernunft und dem steten Blick auf das finanziell Machbare“ habe er für gewirkt. Die Stadt und der Landkreis könnten stolz auf in sein: „Du hast Großes geleistet und warst ein Vorbild für uns alle.“ Dem immer noch aktiven Sänger des Bürgermeisterchores sagte er in der Stunde des Dankes: „Ein Mensch wie Du wird nie ganz zur Ruhe kommen.“

Als ein Urgestein in der CSU nannte MdL Gerhard Wägemann den früheren Bürgermeister und Kreisrat und rühmte ihn als „starken Bürgermeister, der stets durch seine klare Sprache aufgefallen ist“. Mit Leidenschaft habe er sich für Merkendorf eingesetzt.

„Auch für einen noch so treuen Kirchgänger, wie Sie es sind, hat die Kirche keinen Titel zu vergeben“, bemerkte Stadtpfarrer Detlev Meyer, der dem Altbürgermeister bestätigte, immer nach dem Wort des Apostels Jeremia gelebt zu haben: „Suchet der Stadt Bestes.“ Und mit einem Schmunzeln auf den Lippen fügte der Geistliche hinzu: „Der Hirsch vor der Hirschlacher Kirche ist ein 18-Ender, mithin eine Erinnerung an Ihre 18-jährige Dienstzeit.“

Dass Karl Huber immer auf die traditionellen Bande zwischen Merkendorf und Gunzenhausen geachtet hat, das hob Burkhard Druschel, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, hervor.

Der neue Ehrenbürger offenbarte: „Ich war gern Bürgermeister, denn es gibt kein anders politsches Amt, in dem man dem Bürger so unmittelbar helfen kann.“ In seinen Dank an alle Wegbegleiter, voran seine Stellvertreter Johann Reif, Willi Höger und Georg Wörrlein, schloss er auch die Mitarbeiter des Rathauses mit ein. „Wir hatten immer ein offenes und gutes Miteinander“, sagte er an die Adresse von Gerlinde Kutter, der langjährigen Sekretärin. Seinem Nachfolger, der ihm die schmucke Ehrenbürgerschaftsurkunde aushändigte, widmete er ein dickes Lob: „Er hat die Stadt gut aufgestellt, viele Arbeitsplätze geschaffen und ist mit dem Energiepark sehr erfolgreich.“

 

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