Theilenhofen: Würdiger Abschied für Bürgermeister Erwin Reinwald
7.6.2014, 08:00 UhrEinen „großen Bahnhof“ bereiteten die Gemeindebürger darüber hinaus den ausgeschiedenen Gemeinderäten. In der von Posaunenchor und Singkreis musikalisch begleiteten Veranstaltung ließ der neue Rathauschef König die einzelnen Stationen der Ägide Reinwald ausführlich Revue passieren. Demnach wirkte der während der Feier zum „Altbürgermeister“ erkorene Kommunalpolitiker seit 1990 im Gemeinderat mit. Nach „einiger Überzeugungsarbeit“ – so König weiter – stellte sich Reinwald 1996 zur Wahl des Bürgermeisters und wurde mit 98 Prozent der gültigen Stimmen bestätigt.
Eine der ersten Amtshandlungen Reinwalds war die Einweihung der neu angebauten und sanierten Schule. Es folgten der Bau einer Kanaldruckleitung nach Wachstein und die Fertigstellung des Regenüberlaufbeckens im Brühl. Weitere richtungsweisende Projekte unter der Regie Reinwalds waren die Errichtung der Sportanlage an der Schule, der Bau von SVT-Sportheim und Bauhofhalle, die Gestaltung des Friedhofs und Kirchenumfelds in Wachstein sowie die Errichtung eines Kinderspielplatzes in Rittern.
Hinzu kamen die Wettbewerbe „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“, an denen sich Wachstein und Gundelsheim beteiligten. Diverse Maßnahmen und Gestaltungen sollten die Attraktivität steigern und beide Dörfer wettbewerbsfähig machen. So wurden unter Federführung Reinwalds Kinderspielplätze gebaut, welche auch überregional Beachtung fanden und diverse Prämierungen erhielten. Die Bilanz der Initiative: Wachstein wurde mit Gold auf Bundesebene ausgezeichnet, Gundelsheim holte sich immerhin Silber.
Des Weiteren wurden der Gehweg an der B13 in Theilenhofen neu gepflastert und in Dornhausen verschiedene Anpflanzungen gemacht. Um in Theilenhofen eine Restmülldeponie zu verhindern, legten die Entscheidungsträger eine Streuobstwiese an. Auch im Friedhof galt es, Verschönerungen durchzuführen und einen Rollrasen zu verlegen. Neben vielen weiteren Maßnahmen und Straßenbauprojekten in den einzelnen Dörfern konnten in Theilenhofen (Brühl), Dornhausen (Hubfeld), Gundelsheim (Steingrube), Wachstein (Am Leber) und Rittern auch neue Baugebiete erschlossen werden.
Gemeinderat zog an einem Strang
„Wie man erkennen kann“, ließ der Rathauschef weiter wissen, „hat Erwin Reinwald immer zum Wohl der Gemeinde sein Amt ausgeführt, viele Dinge in die Wege geleitet und umgesetzt.“ Die Gemeinderatssitzungen seien stets gut vorbereitet gewesen. Dadurch konnten Beschlüsse meist einstimmig gefasst werden, was die Arbeit und Entscheidungsfindung im dörflichen Gremium mitunter leicht machte. Auch diese positiven Aspekte dürfe sich Reinwald ans Revers heften.
Helmut König durfte seinen Vorgänger in den letzten beiden Amtszeiten als Stellvertreter begleiten. In diesen zwölf Jahren konnte er beobachten, „dass Erwin auf viele seiner eigenen Wünsche verzichtet hat, um wichtige Termine für die Gemeinde wahrzunehmen“. In diesem Zusammenhang sei auch Ehefrau Erika ein Dank auszusprechen für die abverlangte Geduld und das sicher oft überstrapazierte Verständnis.
Zuverlässigkeit und Engagement zeichnen den ausgeschiedenen Rathauschef nicht zuletzt in seinen zusätzlichen Tätigkeiten als Organist in der Kirche St. Agatha sowie als Chorleiter des Posaunenchors Theilenhofen und Mitglied des örtlichen Singkreises aus. Als Vorsitzender des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pfofelder Gruppe ist Reinwald auch über die Gemeindegrenzen hinaus ein geschätzter Zeitgenosse.
Mit dem Bürgermeister hatten sich auch insgesamt sieben Gemeinderäte aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt. Ernst Beckstein war 18 Jahre dabei und bereicherte das Gremium in dieser Zeit mit fundiertem baulichen Wissen und zahlreichen überregionalen Kontakten. Hans Gramlich, der gleich zweimal als Nachrücker zum Einsatz kam, lockerte die Sitzungen mit seiner humorvollen Art auf. Auch Christof Hüttinger zählte durch seine Ruhe und Zuverlässigkeit in drei Amtsperioden zum „festen Bestandteil des Teams“.
Klaus Minnameier gehörte seit 1996 der Mannschaft an und versäumte es auch nicht, manchen Vorhaben kritisch gegenüberzustehen. Dies führte bisweilen dazu, wichtige Entscheidungen nochmals zu überdenken und auf Herz und Nieren zu überprüfen. Seine Kraft und sein Wissen hat in zwölf Jahren Zugehörigkeit der darüber hinaus für die Kläranlage verantwortliche Hans Müller eingebracht. Matthias Schmidt gehörte dem Gremium sechs Jahre an und trug mit vielfältigen Erfahrungen aus der Landwirtschaft zum Gelingen bei.
Auf 18 Jahre sachliche, zuverlässige und konstruktive Mitarbeit kann Willi Unöder zurückblicken, während der Ritterner Ortssprecher Harald Frank sechs Jahre dem Gemeinderat angehörte. Für alle „Ausscheider“ und ihre Gattinnen hatten Bürgermeister Helmut König und sein Stellverteter Manfred Döbler auch kleine Geschenke mitgebracht. Obwohl er es „eigentlich nicht vorhatte“, richtete Erwin Reinwald sichtlich bewegt noch einige Worte des kollektiven Dankes für das gedeihliche Miteinander während seines Wirkens an die zahlreichen Menschen in der Bauhofhalle.
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