Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

5.5.2011, 17:08 Uhr
Wettbewerb

© AB

Akribisch hatte sich das Team um 2. Bürgermeister Karl Amslinger auf das Erscheinen der Jury vorbereitet. Davon zeugten eine druckfrische Broschüre mit vielen Fotos, weitere schriftliche Informationen, die genau auf die Kriterien des Bundeswettbewerbs abgestimmt sind, und ein minutiöser Zeitplan. Außerdem hatte Pfarrer Martin Schuler ein neues Heft über die 250-jährige Kirche St. Emmeram an der Hand. Die auf diese Weise vorbildlich versorgten Juroren konnten so in aller Ruhe die Eindrücke von „Samma“ aufnehmen.

Viele der 330 Einwohner wollten sich das Geschehen ab dem Dorfplatz nicht entgehen lassen und spazierten mit. Der straffe Zeitplan wurde – fast – eingehalten, und es blieb noch Zeit, um mit den Bewertern bei Kaffee und Kuchen zusammenzusitzen. Das Wetter passte, die Stimmung war gut, und für die Frostschäden in der Nacht zuvor gerade an den markanten Nussbäumen konnte man niemanden verantwortlich machen.

Auch wenn Karl Amslinger, mit einem Megafon ausgerüstet, immer wieder das Tempo vorgeben musste, blieb der Eindruck, dass die Sammenheimer mit Ruhe und Gelassenheit beim Dorfwettbewerb mitmachen. Immerhin kann ihnen das Gold von 1983 niemand mehr nehmen, und die Errungenschaften und Fortschritte durch die Dorferneuerung (ab 2001) bleiben auf Dauer.

Anschluss an Fränkische Moststraße

Ganz aktuell: Sammenheim will sich der Fränkischen Moststraße anschließen. Die neue Obstannahmestelle hat sich als Erfolg erwiesen. Karl Amslinger hatte viele bedeutsame Punkte, Plätze und Häuser auf seiner Liste. Diese reichte weit über die zwölf denkmalgeschützten Gebäude hinaus. Den Anfang machte das Gotteshaus. Die Pfarrersleute Martin Schuler und Christiane Rabus-Schuler können sich auf 450 Gemeindeglieder stützen, die eine starke Spendenbereitschaft an den Tag legen. Derzeit wird die Friedhofsmauer saniert.

Fast alle privaten Wohnhäuser sind im fränkischen Baustil gehalten. Die Umnutzung von landwirtschaftlichen Gebäuden für gewerbliche Zwecke ist gelungen, etwa im Fall der Zimmerei Bach & Büttner und im Anwesen Huber, wo zwei Handelsunternehmen ein Domizil gefunden haben. 

Fritz Schröder erläuterte, wie er sein historisches zweigeschossiges Bauernhaus vorbildlich saniert hat. Hans Müller vom Obst- und Gartenbauverein wies auf Reste eines historischen Fußwegs hin – so etwas gibt es kaum noch.

Der „Erlebnisbauernhof“ von Simone Brummer ist ebenfalls etwas Seltenes und zieht viele einheimische und auswärtige Besucher an. Das neue Schützenhaus gefiel nicht zuletzt durch seine Eingrünung. Schützenmeister Helmut Bach stellte dar, wie vital der Verein ist. Nur so konnte das ehrgeizige Bauprojekt gelingen. 23.000 Arbeitsstunden von Mitgliedern sprechen für sich. Beim Gang zurück stach das Anwesen Nr. 65 ins Auge. Der Neubau der Familie Ellinger orientiert sich an dem marode gewordenen Vorgängerbau. Die Details, wie der neu gepflanzte Hofbaum weisen darauf hin, dass hier die fränkische Bauweise in moderner Form fortgeführt wird.

Erste Bilanz fiel gut aus

Die erste Bilanz der Bewerter fiel wohlwollend aus. Auf der Habenseite stehen die vorbildliche Grüngestaltung (noch mehr Linden an wichtigen Plätzen werden erwünscht), die Baugestaltung (auch die kleinen Austragshäusla sollen erhalten werden) und die gelungene Dorferneuerung. Überragend wirken die sozialen und kulturellen Aktivitäten bis hin zu „Samma rockt“. Die wirtschaftliche Situation ist vorteilhaft – mit gleich bleibender Einwohnerzahl, sieben landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben, den zwei Gasthäusern, dem breiten Spektrum an Handwerksbetrieben und den noch freien Parzellen für Wohnbebauung und Gewerbe.

Im Baugebiet hätte es etwas weniger Formenvielfalt auch getan, so die leise Kritik. Die Fotovoltaik ist weit entwickelt. In Kürze wird die weitgehend installierte Glasfasertechnik die Sammenheimer mit schnellem Internet versorgen. Auch das zeugt vom Fortschrittsgeist in einem Ort, der frisch aussieht und ebenso denkt.

Keine Kommentare