Adelsdorf: Flüchtlinge schnuppern in Metallberuf
24.2.2016, 17:57 UhrMaximilian Heinlein, Anleiter für Neulinge, schart die jungen Männer um sich, die wachen Auges seine Handgriffe nachvollziehen.
Ein Junge aus Afghanistan interessiert sich sofort für das Schweißen und zieht hinter dem Schutzschirm eine Naht, die von Fertigungsleiter Jens Lämmlein und Projektleiter Rene Pflaum mit einem anerkennenden „Ja...“ bedacht wird.
Als „Invest für die Zukunft“ sieht Unternehmenschef Georg Dorsch die Einbeziehung von jungen Flüchtlingen in die Arbeitswelt, etwa in Form eines Praktikums. Er ging auf die Gemeinde Adelsdorf zu. Für den Donnerstag, 17. März, um 20 Uhr im Hotel Drei Kronen ist eine Gesprächsrunde mit der Industrie- und Handelskammer, mit der Arbeitsagentur und Bürgermeister Karsten Fischkal geplant. Er sagt dazu: „Es wird viele Fragen geben, etwa zu Schulungen und Sprachbarrieren.“
Diese sind vorhanden, hält man jedoch für überwindbar. Die fünf Jungs im Alter von 16 bis 18 Jahren aus der Puckenhof-Wohngruppe in Aisch sind aus Eritrea, Afghanistan oder dem Iran geflohen, wie Betreuerin Pia Semmler skizziert. Englisch oder Deutsch sprechen sie noch nicht.
Der „Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik“, üblicherweise Schlosser genannt, sei ein Beruf mit verschiedenen Anforderungen. Verständnis von Geometrie und andererseits Motorik seien nötig, weiß der Ausbildungsleiter der Firma Dorsch. Nach vielfach vergeblicher Nachwuchssuche auf Ausbildungsmessen wird die Einbeziehung junger Flüchtlinge als Chance angesehen.
Georg Dorsch hält den Realitätscheck für den Weg. In der Metallbranche seien viele Möglichkeiten gegeben: „Das Bestreben ist Planungssicherheit. Erst sollen sie die Sprache lernen, sich festigen, dann stellt sich die Frage, ob sie bleiben dürfen.“
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