Ein Denkmal mit verblüffenden Inschriften
19.7.2011, 16:09 Uhr„Mausdorf hat Energie“ steht groß auf dem Energiedenkmal, das am nördlichen Ortseingang aufgestellt wurde. Zur Enthüllung kam sogar NEA-Landrat Walter Schneider: „Mausdorf ist beispielhaft für unsere Dörfer.“
Was ist geschehen in Mausdorf? Der Ortsteil an der Grenze zu Herzogenaurach hat in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung erlebt. Die Wende kam mit dem Flurbereinigungsverfahren. Sie kam spät, hatte aber Folgen: Straßen, Wege und Ortszentrum gerieten nun ins Visier der Planer und vor allem der Bürger. Vieles bewegte sich, und auch Energiefragen kamen auf die Tagesordnung.
2004 wurde eine Biogasanlage konzipiert. Insgesamt 108 Bürger betreiben zwei Windräder. 2009 wurde mit dem Bau eines Wärmenetzes begonnen. 50 Häuser werden mittlerweile versorgt mit Wärme aus der Biogasanlage und einer Hackschnitzelheizung. Das Dorfgemeinschaftshaus wurde grundlegend energetisch saniert. Allein hierfür erbrachte die Dorfgemeinschaft unentgeltlich 3500 Arbeitsstunden. Auf 17 Dächern liefern Photovoltaikanlagen einen Ertrag von rund 500000 kWh/Jahr.
Zusammengerechnet heißt das: Mausdorf produziert 13 Millionen KWh/Jahr, das ist 25-mal mehr als der Eigenbedarf. Vier Millionen KWh produzierte Wärme entsprechen in etwa dem Mausdorfer Verbrauch.
Die wichtigste Botschaft von Johannes Maibom, einer der Hauptinitiatoren der Energiewende: „Ohne die Energie der Bürger wäre wohl kaum ein Projekt zu realisieren gewesen.“ Und: „Was wir in Mausdorf tun, ist nichts Ungewöhnliches. Wie schon unsere Vorväter machen wir uns die Energie von Holz, Biomasse, Sonne oder Wind zu Nutze, aber auf eine dem 21. Jahrhundert angemessene Weise.“
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