Höchstadt: Mehr Patienten durch Kooperation
18.1.2017, 06:00 UhrTrotz strengem Winterfrost schabt sich ein schwerer gelber Bagger durch die Erde. Fundamentarbeiten für den neuen Klinikanbau in Höchstadt. Drinnen erläutert Landrat Alexander Tritthart, wie mit der jetzt gestarteten Kooperation mit der Uniklinik auch die Patientenzahlen gesteigert und das Höchstadter Klinik-Image verbessert werden könnten.
„Wir hoffen, dass der gute Ruf der Uniklinik Erlangen hierher schwappt“, so der Landrat. Mit steigenden Patientenzahlen solle auch die wirtschaftliche Zukunft des Kreiskrankenhauses St. Anna sichergestellt werden. „Die ersten Wochen lassen sich gut an“, zieht auch der kaufmännische Leiter des Kreiskrankenhauses, Albert Prickarz, eine vorläufige Zwischenbilanz. Man berate sich über Patienten und tausche sich aus.
Der Höchstadter Professor Hjalmar Nekarda räumte ein, dass man früher Patienten nach Erlangen verloren habe. Einige seien auch von lokalen Praxen dorthin überwiesen worden. Oder kamen zur Endoprothetik wie Hüftgelenksersatz nach Rummelsberg. Nekarda ist überzeugt: „Die Versorgung für Patienten wird hier deutlich besser.“
Durch die Kooperation werde auch die persönliche Belastung des Höchstadter Ärzteteams geringer. „Wir stehen nicht mehr so lange im Operationssaal.“ Die Kooperation mit der Uniklinik bringe auch klare finanzielle Vorteile. Als Beispiel nannte Nekarda die vorige Woche. „Wir hatten an einem Tag drei Patienten mit Radiusköpfchen-Frakturen nach Glatteisunfällen.“ Drei solche Eingriffe an einem Tag hätte man normalerweise nie machen können. Mit den aus Erlangen kostenlos zur Verfügung gestellten „Packsieben“, also Instrumentensets, sei dies ermöglicht worden.
Für die praktische Umsetzung der Kooperation sorgt in den ersten sechs Monaten der 38-jährige, in Hannberg aufgewachsene Chirurgie-Oberarzt Dr. Andreas Langenbach. Der Facharzt für Chirurgie arbeitet nun Vollzeit im Kreiskrankenhaus. Er wird nach diesem halben Jahr durch einen anderen Chirurgie-Oberarzt abgelöst.
Der Kontakt von Höchstadt zur Uniklinik kam über Professor Frank Friedrich Hennig zustande. Denn dieser ist seit dem HEC-Aufstieg Mannschaftsarzt der Cracks.
Bei Verletzungen müssten die Spieler nicht erst mindestens eine halbe Stunde nach Erlangen transportiert werden, freut er sich.
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