Verkürzte Zitterpartie der Longhorns
13.11.2011, 21:34 Uhr
67:63 hieß es da, und nicht wenig sprach dafür, dass es wieder einmal einen Krimi bis zuletzt geben würden. In diesen Nervenschlachten hatten die Longhorns heuer meist schlecht ausgesehen, bereits vier Mal kassierten sie Niederlagen mit weniger als drei Punkten Differenz, weshalb sie noch immer im hinteren Mittelfeld stehen.
Doch diesmal flatterten dem Gegner die Nerven mehr als den Herzogenaurachern, die vor allem im Schlussviertel mehr Siegeswillen dokumentierten als der Aufsteiger, dessen Akteure sich bei der geplanten Aufholjagd zu sehr in Einzelaktionen verzettelten.
Zwei Namen stehen im Speziellen für den TSH-Sieg gestern Nachmittag vor gut 250 Zuschauern am ungewohnten Termin: Mike Kaiser und Thomas Simon, die im letzten Durchgang alle Körbe erzielt hatten, ehe Neuzugang Aidin Kabir noch einige sehenswerte Treffer beisteuerte. Beide Routiniers hatten einen Glanztag erwischt und führten ihr Team durch alle Untiefen, von denen es auch diesmal nicht verschont wurde.
Wie so oft, legten die Longhorns los wie die Feuerwehr. 26:17 hieß es nach dem ersten Viertel, „weil wir endlich einmal gegen eine Zonenverteidigung gut von außen getroffen haben und uns das Selbstvertrauen gegeben hat“, so Angelos Plantzas, einer der beiden verletzten TSH-Spielertrainer. Vor allem Kaiser, aber auch Benni Aumeier (und später Michael Finger) waren von der Dreierlinie stark.
Aber auch das restliche Team harmonierte und zog nach der ersten kurzen Pause sogar zwischenzeitlich auf 32:19 davon. Es schien einmal ein gemütlicherer Nachmittag als sonst zu werden – aber die quirligen Niederbayern spielten nicht mit, und auch die Longhorns leisteten sich wieder ihre fast obligatorischen Blackout-Minuten. Plötzlich war der Gast mit dem „Riesen“ Dominic Allsop (10 Punkte), Alexej Bondar (12) und Lubos Novy (12) wieder auf 32:33 heran. In die Halbzeit rettete die TSH immerhin eine Fünf-Punkte-Führung (40:35).
Danach drohte aber die Wende im traditionell schwachen dritten Viertel, in dem Vilsbiburg prompt bei 46:45 erstmals seit den Anfangsminuten wieder die Führung übernahm. Die Longhorns schlug mit dem 58:52 zurück, doch vor dem Schlussabschnitt hieß es 58:58.
Alles war angerichtet für eine weitere Zitterpartie. Doch Kaiser und Simon ließen den Neuling nicht mehr richtig rankommen. Als Markus Krempels mit einem „Monsterblock“ gut zwei Minuten vor Schluss einen frei durchlaufenden Vilsbiburger noch fair stoppte, stand die Halle Kopf. Der letzte Widerstand der Gäste war gebrochen.
Plantzas: „Ich bin stolz, dass unsere Abwehr heute wieder einmal gegen eine offensivstarke Mannschaft super gestanden hat.“ Wichtig auch: Trotz der Galaform von Kaiser und Simon war es ein Erfolg der Mannschaft, in der diesmal viele Räder ineinander griffen.
TSH: Person 4, T. Simon 20/1 Dreier, Aumeier 10/2, Kaiser 26/2, Finger 5/1, Althaus 4, Kabir 9/2, Schiele, Krempels 4, Dlugosch 2.
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