Taxiprüfung gegen Geld
Korruptionsverdacht: Ehemaliger IHK-Mitarbeiter wegen gefälschter Taxi-Prüfungen angeklagt
26.1.2023, 16:33 Uhr
Dem 53-Jährigen wird vorgeworfen, von 2016 bis 2018 in 17 Fällen Geld für die bestandenen Prüfungen bekommen zu haben. Die 44 und 60 Jahre alten und wegen Beihilfe angeklagten Männer sollen bei acht davon mitgeholfen haben.
Weitere Hintergründe zu dem Fall lesen Sie im Artikel auf NN.de.
Der 53-Jährige soll zusätzliche Prüfungstermine erstellt und dabei den Prüflingen geholfen haben, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Dabei soll er ohne einen zweiten Beisitzer gewesen sein.
Die beiden anderen Männer sollen acht Prüflinge nach Nürnberg gebracht und ihnen dort einen Scheinwohnsitz für sie angemeldet haben.
Stelle verloren
Dem ehemaligen IHK-Mitarbeiter hatte im Oktober 2018 wegen der Vorfälle seine Stelle verloren. „Wir haben damals arbeitsrechtlich agiert und eine fristlose Kündigung ausgesprochen“, sagte Kammer-Sprecherin Frauke Wille der Deutschen Presse-Agentur.
Der Mann war für die Fachkundeprüfungen für das Taxigewerbe zuständig. Dabei müssen Taxiunternehmen ihre Eignung nachweisen – etwa hinsichtlich ihrer rechtlichen und kaufmännischen Kenntnisse. Neben der ergaunerten fünfstelligen Summe fanden die Ermittler einen sechsstelligen Geldbetrag auf seinem Konto. Die Ermittler vermuten dahinter weitere Fälle.
„Wir als IHK begrüßen es, dass auch die strafrechtliche Aufarbeitung des Falles vorangeht“, sagte die IHK-Sprecherin. „Die
IHK hat organisatorische und personelle Konsequenzen gezogen und Sicherungsmaßnahmen eingeführt“, betonte sie.
Mehr Kontrollen
Unter anderem gebe es inzwischen anlasslose Kontrollen bei Prüfungen. Beratung und Fachkundeprüfungen würden kammerintern nun getrennt gehandhabt.
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