Kaminbrand in Lillinghof: Rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz

26.5.2015, 21:49 Uhr
Kaminbrand in Lillinghof: Rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz

© Udo Schuster

Die Brandbekämpfer waren mit insgesamt 15 Feuerwehrfahr-zeugen, darunter auch die Drehleiter aus Eschenau vor Ort. Verletzt wurde niemand. Schon im Tal, am Freiröttenbacher Feuerwehrhaus, sah man die starke Rauchentwicklung über dem Kamin, berichtet Feuerwehrfrau Anita Müller, die zusammen mit ihren Kameraden aus Freiröttenbach als erste an der Einsatzstelle eintraf.

Während die Freiröttenbacher noch ihre Wasserversorgung über einen Hydranten aufbauten erreichten im Minutentakt weitere Einheiten den Brandort. Dies waren die Feuerwehren aus, Eschenau, Germersberg, Großbellhofen, Hüttenbach, Lauf und Schnaittach. Mit der Germersberger Mannschaft war damit auch ein Kaminkehrer als Fachkundiger vor Ort. Klaus Elm, aktiver Feuerwehrler aus Germersberg, ist Bezirksschornsteinfeger und hat hier seine Erfahrung mit eingebracht. "Einen Kaminbrand löscht man nie mit Wasser" sagt Elm im Gespräch danach mit der PZ.

Rotglühende Farbgebung im Schlot

Die Gefahr das der Kamin Risse bekommt ist sehr groß, dies wussten natürlich auch alle anderen Feuerwehrmänner und Frauen und deshalb war Klaus Elm hier auch gefragt, denn er hatte wohlweislich sein Schlotfegerwerkzeug noch mit ins Feuerwehrauto verladen. Wenn ein Kamin brennt dann können schon auch Temperaturen weit über 1000 Grad erreicht werden. Auch in diesem Fall waren die Temperaturen während des zwei-stündigen Brandes sehr hoch, denn der Kaminkehrer berichtet von rotglühender Farbgebung im Schlot.

Je länger der Brand dauert umso höhere Temperaturen erreichen dann die Außenwände und dann ist es schon wichtig zu kontrollieren, ob die Brandschutzabstände eingehalten sind damit eine Brandübertragung ins Gebäude, zum Beispiel über eine Holzverkleidung, ausgeschlossen werden kann, erklärt Klaus Elm der auch Kommandant der Germersberger Wehr ist. Ein Kaminbrand entsteht in der Regel nur wenn mit Holz geheizt wird. Durch eine schlechte, unvollständige Verbrennung, auch mit zu feuchtem Holz, entsteht im Schlot eine sogenannte Glanzrußschicht.

Wenn dann verschiedene Faktoren unglücklich zusammenwirken, kann sich diese Teerrußschicht entzünden. Ein kontrollierter Abbrand beseitigt alle Ablagerungen und nach dem Durchkehren erkennt man sogar wieder die Fugen. Damit hat der Kamin wieder seinen ursprünglichen Querschnitt wie er einmal war, denn durch den Brand quillt zunächst die Ablagerung erst auf und behindert den Rauchabzug. Auch in diesem Fall war dies so, erst als Elm von der oberen Revisionsklappe aus die Partikel im Kamin nach oben und unten entfernte war der normale Zug des Schlotes wieder gegeben.

Sachschaden beläuft sich auf 100 Euro

Mit Kübelspritze und Atemschutztrupp wurde er dabei im Dachgeschoß von den Schnaittacher Feuerwehrmännern unterstützt. Das restliche ausgeräumte Brandgut wurde im Freien noch gelöscht und das Gebäude mit einem Hochleistungsgebläse belüftet ehe die Feuerwehren und der Rettungsdienst wieder abrückten.

Für die Freiröttenbacher Wehr mit Kommandant und Einsatzleiter Thomas Müller war dieser Einsatz aber erst nach 4 Stunden und 15 Minuten beendet, als die Temperatur mittels der Wärmebildkamera einen Temperaturwert unter 75 Grad anzeigte. Den Sachschaden beziffert die Polizei mit etwa 100 Euro.