Mordfall Peggy: Nach 17 Jahren bröckelt das Alibi

13.12.2018, 22:46 Uhr
Der 41-jährige Manuel S. aus dem Landkreis Wunsiedel sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft.

© NEWS5 Der 41-jährige Manuel S. aus dem Landkreis Wunsiedel sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft.

Der brisante Fall um den Tod der hübschen neunjährigen Schülerin aus Oberfranken hält ganz Deutschland in Atem. Eine überraschende Wendung folgt auf die nächste. So sagte Rechtsanwalt Jörg Meringer nun dem Bayerischen Rundfunk, sein Mandant sei bei den Vernehmungen so schwer unter Druck gesetzt worden, dass er "irgendwann nur noch aus dieser Situation heraus" wollte. Sein Geständnis, er habe am 7. Mai 2001 mit seinem goldfarbenen Audi 80 das leblose Kind in ein Waldstück transportiert, stimme nicht.

Manuel S. wurde am vergangenen Dienstag mit einem Haftbefehl wegen Mordes an Peggy festgenommen. Eine aufwendige wissenschaftliche Untersuchung hatte die Polizei zuvor auf die Spur des zweifachen Familienvaters gebracht. Winzige Partikel von Torf-Pollen sowie Farbreste hatte man an den sterblichen Überresten des Mädchens gefunden: S. hatte am Tag von Peggys Verschwinden mit seiner Mutter in Lichtenberg Blumen umgetopft und Renovierungen durchgeführt.

S. selbst hatte vor 17 Jahren den geistig behinderten Gastwirtssohn Ulvi K. aus Lichtenberg schwer belastet. K. wurde 2004 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes an Peggy verurteilt. 2014 sprach man ihn in einem Wiederaufnahmeprozess jedoch frei. Ulvi K. wiederum hatte in ersten Vernehmungen Manuel S. beschuldigt, "Peggy geknebelt, gefesselt und mit einem Stein beschwert an einem Fluss abgelegt zu haben". Doch S. gab an, er sei nicht in Lichtenberg gewesen. Das habe sich nun als falsch erwiesen, teilte die Polizei mit.

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