Alte Hirtentradition ist ein Stück regionales Kulturgut
25.7.2011, 00:00 UhrDas Fazit der Berufsschüler fiel eindeutig aus: Juradistl-Lämmer erhalten die Kulturlandschaft und sind gut für den Artenschutz. „Denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ ist das Schulförderprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, mit dem Schüler Geschichte erleben und den Wert und die Bedeutung von Kulturdenkmalen kennenlernen. Die Schüler beteiligten sich im Schuljahr 2010/11 mit dem Projekt „Das Juradistl-Lamm — Pflege und Nutzung Historischer Kulturlandschaft zum Wohle aller“ an dieser bundesweiten Initiative. Dabei sollten sowohl die Bedeutung der Biodiversität als auch die Chancen einer nachhaltigen Nutzungsstrategie für Tourismus und Gastronomie aufbereitet werden. Die Ergebnisse sollten am Ende in kleinen Lernmodulen umgesetzt werden, die auf andere Projekte übertragen werden können.
Der Landschaftspflegeverband setzt mit dem Lamm-Projekt seit zwei Jahren die Strategie des bayerischen Ministerrats zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Bayern um. Ziel ist es, zusammen mit den Landschaftspflegeverbänden Amberg-Sulzbach, Regensburg und Schwandorf ein Biotopverbundsystem für den Naturraum „Mittlere Frankenalb“ (Oberpfälzer Jura), umzusetzen.
Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands, war sofort von der Projektidee der Landwirtschaftsschüler begeistert und informierte im Rahmen eines Projekttages umfassend über die Hintergründe und Besonderheiten des Juradistl-Projekts.
Menschliches Wohlergehen
„Was hat nun Biodiversität mit menschlichem Wohlergehen und mit positiver Identifikation mit unserer Heimat zu tun?“, fragte Thumann. Die Beweidung ökologisch wertvoller Flächen mit Schafen und Lämmern schaffe einen Biotopverbund, weil die Schafe die Biotope abweideten und durch ihre Wanderung viele Pflanzenarten verbreiteten. Da die besonders wertvollen Trockenrasen also ganz wesentlich von den heimischen Hüteschäfern gepflegt und erhalten werden, wurde mit dem Markenfleischprogramm Juradistl-Lamm ein Instrument geschaffen, um die Vermarktung von regionalem und naturschutzrelevant erzeugtem Lammfleisch zu verbessern.
Die alte Hirtentradition in der Oberpfalz sei ein Stück Kulturgut. „Direkt vom heimischen Schäfer kommt das Fleisch zu den Oberpfälzer Metzgern und Wirten. Die Wertschöpfung bleibt im Lande und finanziert ganz nebenbei den Erhalt der attraktiven Kulturlandschaft.