Arnschwang: Spielende Kinder sollen Täter gestört haben
6.6.2017, 16:37 UhrDie 47-jährige Mutter des fünf Jahre alten Jungen, der am Samstag von einem 41-jährigen Afghanen mit Messerstichen tödlich verletzt worden ist, gab bei polizeilichen Vernehmungen an, dass sich der Mann durch die spielenden Kinder in seiner Ruhe gestört fühlt habe. Laut Polizeiangaben entwickelte sich deshalb ein Streit, in dessen Verlauf der Täter zunächst auf die Mutter und schließlich auf ihren fünfjährigen Sohn losging und dabei auch ein Messer einsetzte. Der Täter, der wegen schwerer Brandstiftung unter Führungsaufsicht gestanden und eine Fußfessel getragen hatte, fügte dem Jungen schwerste Verletzungen im Halsbereich zu, an denen er trotz ärztlicher Bemühungen verstarb.
Die Frau wurde durch den Täter an Hals, Armen und Beinen schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Sie befindet sich nach wie vor in ärztlicher Behandlung. Der sechsjährige Bruder des toten Jungen blieb körperlich unverletzt. Nach derzeitigen Erkenntnissen bestand zwischen der Mutter und dem 41-Jährigen außer der Nachbarschaft keinerlei Vorbeziehung. Die 47-Jährige gab zudem an, dass der Mann sich schon mehrfach durch die Kinder in seiner Ruhe gestört fühlte.
Aufwändige Ermittlungen
Die Vernehmungen weiterer Bewohner der Unterkunft, von denen nach bisherigem Erkenntnisstand mindestens vier die Tat als Augen- oder Ohrenzeugen mitbekommen haben, werden nun nach und nach durch die Ermittler der Kripo Regensburg abgearbeitet. Da es sich um Menschen verschiedenster Nationalitäten handelt, sind Dolmetscher notwendig. Deshalb werden die Ermittlungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Am Tatort fanden auch am Pfingstmontag weitere Spurensicherungsmaßnahmen statt. Am Mittwoch sollen 3D-Scanner des Bayerischen Landeskriminalamts zum Einsatz kommen, um den Tatort zu dokumentieren. Das Gebäude bleibt bis zum Abschluss der Tatortmaßnahmen abgesperrt. Laut Polizei werden die weiteren Ermittlungen zum Tatablauf noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.