Badminton-Superstar fordert Bundesligisten Freystadt heraus

19.1.2018, 14:31 Uhr
Badminton-Superstar fordert Bundesligisten Freystadt heraus

© Foto: Andreas Kruse/oh

Bonn und Lüdinghausen, gespickt mit deutschen und internationalen Nationalspielern, wollen im Kampf um eine gute Ausgangsposition in den Play-Offs gegen Freystadt möglichst hoch gewinnen. In der Hinrunde überzeugte der TSV gegen diese Spitzenteams, verlor aber deutlich. Sportwart Tim Bambach: "Vielleicht kommt uns wieder die Regelung entgegen, bei der der Verlierer bei einem 3:4 mit einem Punkt belohnt wird."

Ziel der Freystädter ist, den Drei-Punkte-Vorsprung auf Schlusslicht Neuhausen zu halten. Beide bayerischen Mannschaften spielen am Wochenende gegen die NRW-Teams in umgekehrter Reihenfolge (Liveticker unter www.badminton.de).

In der Aufstellung Lukas Schmidt, Hannes Gerberich, Johannes Pistorius, Oliver Roth, Florian Waffler, Julia Kunkel, Jenny Moore und Annabella Jäger sieht sich der TSV durchaus in der Lage, eine Überraschung zu schaffen. Ihre gute Form bestätigten Eigengewächs Johannes Pistorius und Jenny Moore (England). Sie waren direkt nach dem letzten Bundesliga-Match zu Yonex Estonian International geflogen. Sie erreichten in Estland mit ihren Partnern aus der Nationalmannschaft jeweils das Finale, scheiterten dort aber beide. Wobei Pistorius mit Peter Käsbauer im Entscheidungssatz unglücklich mit 19:21 unterlagen. Am Wochenende werden Moore und Pistorius dann wieder für Freystadt im Mixed zusammenspielen.

Heißer Anwärter auf den Titel

Im Samstagsspiel gegen Beuel-Bonn können sich die Zuschauer auf tolle Ballwechsel freuen. Das Bonner Team ist nach dem tragischen Tod ihres Mannschaftsführers Eric Meijs noch näher zusammengerückt. Der Niederländer war im November auf dem Weg zum Training bei einem Autounfall unverschuldet ums Leben gekommen. Das Team hat sich trotz dieses Schicksalsschlags in der Liga bisher mit acht Siegen und einer Niederlage hervorragend präsentiert und gilt neben Saarbrücken als heißester Anwärter auf den Meistertitel.

Die Frage "Kommt Zwiebler?" beantwortete Bonn Pressesprecher diese Woche mit einen klaren Ja. Erstmals wird Deutschlands Badminton-Superstar Marc Zwiebler in Freystadt aufschlagen. Er beendete vor einem halben Jahr seine internationale Karriere, spielt aber weiter in seinem Heimatverein 1. Liga. Zwiebler ist mit neun Titeln deutscher Rekordmeister, war Europameister und zählte über Jahre zu den besten 16 Spielern der Welt. Einzig eine Olympiamedaille blieb ihm bei drei Teilnahmen verwehrt.

Aushängeschild der Nationalmannschaft

Marc Zwiebler jahrelang das Aushängeschild der deutschen Badminton-Nationalmannschaft, ist bei den 200 000 Sportlern, die in deutschen Vereinen aktiv sind, und beim Fachpublikum mit Abstand der populärste Spieler. Und nicht nur im Inland: In China, Indonesien, Malaysia oder Indien, wo jedes Kind Federball spielt, konnte er sich bei seinen Turnieraufenthalten nicht unerkannt bewegen.

Sehr unterhaltend könnte die Partie zwischen Lukas Schmidt, deutscher Meister von 2014, und Marc Zwiebler werden. Die beiden haben jahrelang gemeinsam am Olympiastützpunkt trainiert und zahlreiche Länderspiele bestritten. Man freut sich in Freystadt am Samstag aber auch auf Topspieler wie die Engländer Lauren Smith und Peter Briggs (beide Top 50 in der Weltrangliste), den Inder Akshay Dewalker, die deutsche Meisterin Luise Heim und Ex-Jugendeuropameister Max Weißkirchen.

Nicht viel einfacher wird es am Sonntag gegen den Tabellenfünften Lüdinghausen. Der deutsche Vizemeister von 2016 hat sich enorm verstärkt. Stark aufgestellt ist Lüdinghausen in den Herrendoppeln mit dem deutschen Nationalspieler und Nummer 30 der aktuellen Weltrangliste, Josche Zurwonne, dem Schotten Robert Blair, einem ehemaligen Vizeweltmeister, und dem österreichischen Nationalspieler Roman Zirnwald.

Dicke Brocken

Im Herreneinzel warten mit dem deutschen Meister Kai Schäfer, dem holländischen Nationalspieler Nick Fransman und dem Belgier Tan Yuhan dicke Brocken auf Lukas Schmidt und Hannes Gerberich. Auch im Damenbereich sind die Münsterländer erstklassig besetzt mit den Nationalspielerinnen Yvonne Li, Linda Effler und Eva Janssens. Hier hofft man, dass Julia Kunkel und Jenny Moore ihren Vorrundensieg gegen Effler/ Janssons wiederholen können.

Bundesligamanager Stephan Pistorius verweist auf Außenseiterrolle des TSV: "Trotzdem sehe ich gegen diese Topteams, die bei der Aufstellung komplett auf Profis zurückgreifen können, einige Duelle, bei denen der Ausgang offen ist. Mit der Unterstützung unserer Zuschauer hoffen wir, eine Überraschung zu schaffen." nn

Keine Kommentare