Früherer Sozialarbeiter wird Landpfarrer
14.9.2011, 00:00 UhrZur Abholung am Möninger Ortsrand/Frankenstraße treffen sich Vereine und Gläubige um 17 Uhr an der Pfarrkirche. Nach dem Empfang um 17.30 Uhr beginnt um 18 Uhr der Festgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Willibald mit der Installation durch Dekan Richard Distler (Neumarkt). Anschließend findet im Pfarrheim ein Stehempfang statt.
Arbeit mit Süchtigen
Pfarrer Jürgen Kalb, Jahrgang 1962, ist ein gebürtiger Bamberger, ging in seiner Heimatstadt aufs Gymnasium und legte das Abitur in den Hauptfächern Griechisch, Geschichte und Religion ab. Es folgte ein Studium in Eichstätt und Bamberg. Danach ging er 18 Monate nach Berlin, machte Sozialarbeit auf Freiwilligenbasis und kümmerte sich um Jugendliche, die in die Rauschgift- und Alkoholszene abgerutscht waren. Ab 1990 studierte er vier Jahre lang Soziologie in Bamberg.
Lehrer und Kaplan
Danach arbeitete er an Nürnberger Berufs- und Realschulen sowie an Gymnasien als Religionslehrer. Er absolvierte einen Pastoralkurs der Diözese Eichstätt, erhielt 2005 die Dekanatsweihe und ein Jahr später die Priesterweihe durch Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg. Seither ist er als Kaplan in den Nürnberger Pfarreien Sankt Rupert und Sankt Wunibald tätig.
„Ein besonderes Anliegen ist mir die Arbeit mit der Jugend“, betont er. „Beispielsweise habe ich für meine Schüler schon 87 Fahrten nach Prag organisiert, die immer bestens angekommen sind“. Außerdem hat er eine Berufsschüler-Ministrantengruppe aufgebaut, bei der 40 Jugendliche regelmäßig ihrem Dienst bei Messen nachkommen. Das Außergewöhnliche daran sei, so Kalb, dass die etwa Hälfte von ihnen nicht katholisch ist.
Und noch eine Nicht-Alltäglichkeit zählt er auf: „Im Verlauf der letzten Jahre habe ich 17 Jugendliche zwischen 17 und 26 Jahren getauft“. „Als nun meine Versetzung anstand“, erzählt er, „habe ich mit den Verantwortlichen in Eichstätt geredet und mir eine Landpfarrei gewünscht, die nicht allzu weit von Nürnberg weg ist“. Kalb hatte dann die Wahl zwischen Möning und Mühlhausen-Wappersdorf und sich für Möning beworben. Seine zwei Mitbewerber sind nicht zum Zug gekommen.
Fit an der Orgel
Sein Vorsatz für Möning: Er möchte Pfarrer für alle sein, keine Partei ergreifen bei persönliche Angelegenheiten oder Streitereien. Er zieht Harmonie vor und will versuchen, auf neuen Wegen an die Menschen heranzukommen. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Orgelspieler, liebt Musik in allen Facetten und stöbert gerne in „youtube“. Bis er allerdings in das Möninger Pfarrhaus einziehen kann, werden noch ein paar Wochen vergehen, denn es wird derzeit renoviert.
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