Jura-Eishalle bis 2015?

20.11.2013, 10:00 Uhr
Jura-Eishalle bis 2015?

Noch stehen die Kufen still am Neumarkter Volksfestplatz. Bauzäune versperren den Zugang zur Eislauffläche, die erst in den kommenden Tagen für die Schlittschuhläufer in Betrieb genommen wird. Öffnungzeiten: November bis März (witterungsabhängig), heißt es offiziell

Jura-Eishalle bis 2015?

© Distler

Eben jene Witterung ist es, die dem Betreiber (Stadtwerke Neumarkt) am meisten zu schaffen macht. Egal, wie penibel der Aufbau und die Belegung der Anlage im Voraus geplant worden war, am Ende machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung.

„Das würde in der Halle nicht passieren“, sagt Sebastian Schauer. Der 29-Jährige ist Vorsitzender, Spieler und Co-Trainer des Eishockey-Vereins Neumarkt Eagles. Er steht in der großen Jurahalle, schaut sich um und sagt: „Würde alles perfekt laufen, könnte hier 2015 eine Eisfläche stehen.“

Schauer hat bereits bei der Stadt angefragt, die unverbindliche Antwort lautete, in etwa, so: Man könne das ins Auge fassen. Spruchreif ist also nichts. „Es muss jetzt eine Lösung her“, sagt Schauer, „denn die Eisfläche ist in die Jahre gekommen.“ Entweder bleibe es auch künftig bei einer mobilen Variante auf dem Volksfestplatz oder eben ein Umzug in die nebenstehende Halle stehe an.

Die Idee, die Eisbahn in die große Jurahalle zu verpflanzen, ist nicht neu. Schon frühere Konzepte scheiterten, spätestens am Stadtrat. Totschlagargument: Durch die Eisfläche würde auch das darunter befindliche Erdreich und Fundament heruntergekühlt. Da die Jurahalle auf ziemlich feuchtem Terrain steht, würde das bedeuten, dass sich der Untergrund hebt und die Konstruktion der Halle zerstört.

Eine Möglichkeit wäre, zwischen Eisfläche und Hallenboden eine Art Heizdecke zu verbauen. „So machen das auch andere Städte“, sagt Sebastian Schauer. Eine davon sei Nürnberg. Vorteil des Umzuges wäre außerdem, dass man Synergieeffekte nutzen könnte. Die Abwärme der Kühlanlage, so der Vorschlag von Schauer, könnte als Heizung für die kleine Jurahalle dienen.

Stadtrat muss bald entscheiden

Gelegen kommt, dass bis Ende des Jahres 2014 der Stadtrad über den Fortbestand der Jurahalle entscheiden muss. Bis dahin nämlich läuft der Brandschutz aus und es müssen neue Investitionen getätigt werden. Wie hoch diese ausfallen, hängt ganz von der künftigen Nutzung des Gebäudes ab. Ein Planungsbüro sei schon damit beauftragt, Konzepte zu entwerfen, berichtet Schauer.

Dass, ob mit oder ohne Eislauffläche, ein größerer finanzieller Aufwand ansteht, dürfte außer Frage stehen. Müsste tatsächlich eine Bodenheizung verbaut werden, könnte der Stadtrat geneigt sein, sich erneut gegen das Projekt „Eishalle“ auszusprechen.

Schade wäre das aus Sicht von Sebastian Schauer aus vielen Gründen: „In der Halle gäbe es sicher mehr Besucher“, glaubt er. Zudem könnte die Schlittschuh-Saison durch das konstantere Klima in der Halle ausgedehnt werden. Denkbare wäre, schon im September zu öffnen. Die zentrale Lage könnte außerdem vermehrt Schüler anlocken, befinden sich doch im Umkreis zahlreiche Schulen.

Bei aller Euphorie für das Projekt „Jura-Eishalle“ bleibt Schauer realistisch: „Ein finanzielles Plus wird durch den Umzug nicht in die Kasse der Stadt fließen.“ Vergangenes Jahr besuchten rund 21000 Besucher die 60x30 Meter große Bahn, gut 200000 Euro musste die Stadt in diesem Fall draufzahlen – die Eisbahn ist, und wird es vermutlich auch bleiben, ein Minusgeschäft. „Aber“, ergänzt Schauer, „sie ist ein tolles Freizeitangebot.“ Und, auch das darf freilich nicht außer Acht gelassen werden, „die Eishockeyspieler der Neumarkt Eagles hätten im Training ein Dach über dem Kopf“, sagt Schauer lachend.

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