Proteste gegen Windkraftanlagen
16.12.2013, 07:00 UhrDer Unmut der Bürger gegen den Bau von immer mehr Windrädern im Landkreis Neumarkt gewinnt an Fahrt. Sabine Kastner aus Rammersberg, Peter Hiller aus Günching und Alois Kerschensteiner aus Harenzhofen hatten jetzt eine Unterschriftenaktion initiiert und rund 250 Menschen aus diesen Ortschaften haben sie unterschrieben.
Unter der Überschrift „Pro Landkreis Neumarkt“ sprechen sie sich unter anderem gegen weitere Windräder aus, gegen einen Ausverkauf der Heimat und gegen eine Umzingelung der Dörfer von Windanlagen, besonders in der Gemeinde Velburg. Die Gegner eines weiteren Ausbaus der Windkraft hatten sich die richtige Sitzung für ihre Aktion ausgesucht, denn auf der Tagesordnung stand der Antrag der Firma Voltgrün aus Regensburg auf Errichtung von fünf Windenergieanlagen auf den Flurnummern 234, 207, 149, 195 und 164 der Gemarkung Mantlach. Dabei handelt es sich um das Waldgebiet Zieger, in dem im Staatswald schon fünf Windräder stehen und das im Regionalplan als Vorranggebiet Nummer neun für die Nutzung der Windkraft vorgesehen ist.
Erfolglos gewehrt
Die Unterschriftenliste nahm Bürgermeister Kraus zum Anlass für einen Rückblick in Sachen Windkraft im Gemeindebereich. Demnach habe man sich vor mehr als zehn Jahren zum ersten Mal mit der Privilegierung von Windkraftanlagen konfrontiert gesehen, als es um den Bau eines letztlich nicht gebauten Windrades bei Krondorf gegangen sei. Damals habe man eine Veränderungssperre von einem Jahr erlassen und die um ein weiteres Jahr verlängert, weil man parallel dazu auf der Suche nach Konzentrationsflächen gewesen sei. Diese Suche sei gescheitert und in der Folge habe sich die Stadt vor dem Verwaltungsgericht zum Beispiel erfolglos gegen den Bau eines Windrades bei Harenzhofen gewehrt.
Bei der aktuellen Teilfortschreibung des Regionalplanes wolle man unter allen Umständen eine „Umzingelung“ des Dorfes Harenzhofen durch weitere Windräder vermeiden. Zwischen dem Dorf sowie den Ortschaften Günching und Buchfeld (Deining) liege das sogenannte Vorranggebiet Nummer acht, das nach Ansicht des Stadtrates in seinen Ausmaßen zumindest begrenzt gehöre. „Ansonsten wird der Stadtrat keine neuen Standorte akzeptieren, zum Beispiel auch nicht bei Richthofen“, stellte Kraus klar und sagte: „Ich denke, dass wir in dieser Sache bisher zuverlässig die Interessen der Bürger wahrgenommen haben.“
Zu den beantragten fünf Windrädern im Zieger hat das Gremium dann festgestellt, dass den Anlagen an diesem Standort kein öffentliches Interesse entgegenstehe. Allerdings möchte man die Auswirkungen der Windräder in Sachen Eiswurf, Lärmentwicklung, Schattenwurf, Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und im Hinblick auf eine eventuelle Umzingelung der Ortschaft Harenzhofen geprüft wissen. Peter Burnickl sprach sich zum wiederholten Male für eine Deckelung der Anzahl der Windkraftanlagen aus.
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