Ringer aus Ölsbach sind Bayernligameister
28.11.2011, 00:00 Uhr
Die Ringer des SC Oberölsbach haben es in ihrer 33-jährigen Vereinsgeschichte erstmals geschafft: Mit dem Erfolg über den Tabellenzweiten und einzigen ernsthaften Widersacher dieser Saison, die SpVgg Freising, gewinnt der Berger Klub zum ersten Mal den Meistertitel in der Bayernliga. Ob der Verein aber in die Oberliga aufsteigen möchte und damit den höheren Aufwand in Kauf nehmen möchte, ist noch nicht sicher.
Im neunten der zehn hart umkämpften Einzelduelle war es mit Jürgen Fürst ein Lokalmatador , der zwar taktisch knapp nach Punkten verlor, aber die nötigen Siegpunkte holte und damit den Gesamtsieg sicherte. Sechs zu vier Siege standen auf dem Konto des SCO, der im Halbschwergewicht mit der Verletzungsaufgabe von Matthias Geitner den Domstädtern ein Geschenk machte.
Da Freising ohne seinen Sieggaranten Kalman im Schwergewicht angetreten war, SCO-Trainer Tomas Rößner jedoch mit Hüseyin Biyikoglu seinen besten Leichtgewichtler einsetzen konnte, waren die Vorteile bereits auf der Waage beim SCO. Da Biyikoglu dann auch noch den erfolgreichsten Punktesammler der Freisinger, den bisher unbesiegten Bayernligaleichtgewichtler Christoph Meier, klar in die Schranken wies, war ein wertvoller Grundstein zum Gesamtsieg gelegt.
Neben Biyikoglu, der nur vier Kämpfe bestritt, bleiben Fliegengewichtler Niko Dobrev und Mittelgewichtler Sebastian Krieger, der erneut kampflos die Punkte einstrich, die Saison über unbesiegt.
Der Kampfverlauf
55 Kilo Griechisch-römisch: Auch im ungeliebten klassischen Stil war Niko Dobrev (SCO) ganz klar Chef auf der Matte gegen den Freisinger Christian Zacherl. Drei überlegene Kampfrunden brachten nach einem technischen Überlegenheitssieg die ersten vier Punkte für den SCO.
120 Kilo Freistil: Gegen den leichteren und beweglicheren Freisinger Wolfgang Stork spielte Oberölsbachs Schwergewichtler Tobi Nendel seine physische Überlegenheit aus. Mit drei klar gewonnenen Runden sicherte er sich ebenfalls einen technischen Überlegenheitssieg.
60 Kilo Freistil: Bestens erholt von seiner ersten Saisonniederlage vor einer Woche in Traunstein zeigte sich SCOler Alex Fröhlich, der auf den Freisinger Kyrillos Poutakidis traf, der bisher auch nur gegen den Fröhlich-Bezwinger Dziopak (Traunstein) verloren hatte. Fröhlich spielte in allen Runden seine taktische und körperliche Überlegenheit aus und holte einen souveränen 3:0-Rundensieg.
96 Kilo Griechisch-römisch: Bei der ersten Aktion des Freisingers Dibach zog sich Matthias Geitner (SCO) eine Zerrung der Schulter zu, die den Ölsbacher Sieggaranten so handicapte, dass er in der zweiten Kampfrunde aufgeben musste.
66 Kilo Griechisch-römisch: Mit einer technisch und taktischen Meisterleistung sorgte Hüseyin Biyikoglu (SCO) für die erste Niederlage des Freisingers Christopher Meier. Der körperlich klar überlegene Freisinger wurde vom SCOler immer wieder geschickt ausgekontert, was weitere drei wichtige Mannschaftspunkte einbrachte.
84 Kilo Freistil: Ausgekontert wurde Mattias Stich (SCO) vom Freisinger Routinier Richard Schuhböck. In der zweiten Runde verbuchte der Oberbayer den Schultersieg.
66 Kilo Freistil: Obwohl er nach Punkten gegen den Favoriten Elevit Kilic (Freising) unterlag, zeigte Leichtgewichtler Martin Kölbl (SCO) eine sehr gute Leistung, da er den Sieggaranten der Gäste nicht wie gewohnt zum Zuge kommen ließ. Mit 3:0 hatten die Gäste einen wichtigen Punkt verloren.
84 Kilo Griechisch-römisch: kampfloser Sieger: Sebastian Krieger (SCO).
74 Kilo Griechisch-römisch: Obwohl Jürgen Fürst (SCO) dem Freisinger Patrik Kratzer im Standkampf überlegen war, wurde er durch zwei Verwarnungen vom Westendorfer Kampfleiter ausgebremst. Mit dem vorsichtigen Kampfstil in der dritten Runde verlor er zwar den Kampf mit 2:3 Runden, sicherte aber den nötigen Punkt, um den Gesamtsieg und die damit verbundene Meisterschaft sicherzustellen.
74 Kilo Freistil: Mit Kevin Herrmann (SCO) und dem ehemaligem Bad Reichenhaller Simon Zaiska standen sich im abschließenden Weltergewichtskampf ebenfalls zwei gleichwertige Gegner gegenüber. In der entscheidenden fünften Runde hatte der Ölsbacher dann den stärkeren Kampfgeist und sicherte sich den 3:2 Punktsieg.
Die weiteren Bayernligakämpfe
TSV Traunstein – RSC Rehau 12:25, ASV Hof – TSV Trostberg 26:11, TSV Aichach – ASV Neumarkt 27:12, Tabelle: 1. SC Oberölsbach 26:0 Punkte, 2. Freising 20:6, 3. Trostberg 16:10, 4. Hof 14:12, 5. Rehau 10:16, 6. Aichach 8:18, 7. Traunstein 6:20, 8. Neumarkt 4:22.
Bezirksliga Mittelfranken: SC Oberölsbach II – Johannis Nürnberg 16:17 — Niklas Siegling (55 Kilo), der nach einem guten Kampf gegen den schwereren Nürnberger Hosseini zwar unterlag, aber die Punkte auf der Waage bekommen hatte, punktete ebenso wie Routinier Jörg Geitner, der im Halbschwergewicht seinen Widersacher Neubauer schulterte.
Sebastian Clausnitzer (SCO) gewann gegen seinen Bruder Johannes (Nürnberg) mit 3:1 Runden. Im Schwergewicht blieb Patrik Fanderl (SCO) sicherer Punktsieger über Max Wieczorek (Nürnberg). Franz Braun, David Sittel und Thomas Kleesattel unterlagen ihren Gegnern Berkli, Wohlfahrt und Stadelmann (Nürnberg) durch Schulter- bzw. Punktniederlagen.
Da auch Jürgen Maier (SCO) gegen Bastian Wohlfahrt mit 2:4 Punkten die Segel streichen musste, ging der äußerst knappe Gesamtsieg an die Nürnberger Bundesligareserve.
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