Souvenirs von vielen Reisen in Lieder verwandelt

18.1.2015, 12:00 Uhr
Souvenirs von vielen Reisen in Lieder verwandelt

© Benjamin Panknin

Angefangen hatten sie als Straßenmusiker im fernen Barcelona. Die drei Vollblutmusiker wurden auf ihrer musikalischen Reise bald durch halb Europa geführt. Dabei stießen sie auf viel Begeisterung seitens des Publikums und der Kritiker, sie gewannen unter anderem den ersten Preis beim Straßenmusikfestival in Ludwigshafen und beim Klezmerfestival in Salzgitter.

Im Zuge ihrer aktuellen Winter-Tournee machten sie auch in Neumarkt halt. Musikalisch lässt sich das Trio nur schwer einordnen, die drei Instrumentalisten lassen sich auf ihren vielfältigen Reisen von den jeweiligen regionalen Begebenheiten inspirieren und beeinflussen. Das Resultat ist Weltmusik mit Einflüssen aus spanischer, irischer, slawischer und auch orientalischer Musik, welche trotzdem vertraut klingt.

So unterschiedlich wie die Orte der Entstehung waren auch die Stücke: Mal temperamentvolle spanische Rhythmen, die aus dem Herzen einer Stadt am Mittelmeer zu kommen scheinen, mal erkennt man folkloristische Elemente aus Ungarn, mal schwelgend, mal tänzerisch, oft verbunden mit Harmonien westlicher Popmusik. Fast wirkten sie wie Alchemisten, die aus dem schier unerschöpflichen Topf der Zutaten eine neue Stilrichtung kreieren möchten.

Die beiden Gitarristen Jakob Lackner alias „El Coba“ und Georg Aichberger alias „Giorgio Rovere“ bildeten zusammen mit Geiger Herwig Schaffner alias „Herwigos“ ein homogenes Gefüge, welches viel Leidenschaft und Freude am Schaffen versprühte.

Inspiration für ihre Kompositionen sind oft Erscheinungen, die ihnen auf Reisen begegnen. Deshalb tragen viele Stücke Namen wie „Die Möwe“, „Balaton Bum“, ein ungarischer Schokoriegel, oder schlicht „Gulasch“. Poetische Titel wie „Hips of a girl“ oder „Never ending Train“, in welchem eine nie endende Zugreise durch Schottland vertont wurde, vollendeten das weitgefächerte Programm. Die Klangbilder, welche dabei erzeugt wurden, luden die zahlreichen Zuhörer zum Träumen ein und ließen viel Raum für eigene Vorstellungen.

Jakob Lackner, der auf seiner Gitarre meist die rhythmische Basis darstellte, verlieh der Musik vereinzelt eine „wummernde Note“, indem er laut den Rhythmus mitstampfte. Georg Eichberger und Herwig Schaffner isolierten indes gekonnt auf diesem Fundament und entlockten ihren Instrumenten wohlklingende Melodien und treibende Linien.

Zwischen den Werken begeisterten die drei jungen Männer mit charmanten Witz und Selbstironie.

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