Digitalfunk hilft beim Helfen
17.08.2013, 15:37 Uhr
In diesem Probebetrieb der bis Ende diesen Jahres laufen soll, wird das neue Digtalfunknetz auf Herz und Nieren getestet damit für den anstehenden Wirkbetrieb (Echtbetrieb im Einsatz) die Kommunikation auf einem guten Fundament steht. Im Vorfeld des Testbetriebs wurden die Feuerwehren in die neue Technik, unter der Federführung von Kreisbrandmeister Manfred Heyer, von den Landkreisführungskräften ein- und unterwiesen. In zahlreichen Unterrichtsabenden wurden die Feuerwehren im gesamten Landkreis ausgebildet.
Kreisbrandrat, Kreisbrandinspektoren und –meister sind bereits mit der neuen Technik ausgestattet und testen intensiv die neue Funktechnik. Die Freiwillige Feuerwehr Baudenbach war nun die erste Feuerwehr im Landkreis die den Digitalfunk in der Praxis in Betrieb nehmen konnte. Weitere Feuerwehren werden in den nächsten Wochen folgen und den erweiterten Probebetrieb aufnehmen, teilte der Führungsstab mit.
Vorzug durch Einkaufsgemeinschaft
Das der Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim, sowie der gesamte Leitstellenbereich Ansbach, als erste in Mittelfranken und in Bayern, den erweiterten Probebertrieb mit eigenen Endgeräten aufnehmen konnte, ist der Tatsache zu verdanken, dass der Rettungsdienstbereich Ansbach eine Einkaufsgemeinschaft gegründet und die Ausschreibung, mit der Federführung des Landratsamt Neustadt a. d. Aisch, selbst in die Hand genommen hatte. Andere Gebietskörperschaften in Mittelfranken können bis heute auf keine eigenen Endgeräte zurückgreifen, da es bei der Beschaffung immer wieder zu Verzögerungen kommt.
Jede Feuerwehr im Landkreis, die bereits im Analogfunk hat, wird jeweils ein Fahrzeug mit der neuen digitalen Funktechnik ausstatten und damit am erweiterten Probebetrieb teilnehmen. Feuerwehren die bisher noch keine Funktechnik nutzen werden dann Ende des Jahres in die neue Technik einsteigen. Mit Beginn des erweiterten Probebetrieb wird jedoch die alte Analogtechnik nicht abgeschaltet und nicht mehr genutzt sondern ist bis zur endgültigen Freigabe des Digitalfunknetzes die Technik mit der die Feuerwehr weiterhin im Einsatz funkt.
Tests mit guten Ergebnissen
Die bisherigen Tests des Digitalfunks zeigten eine gute Empfangs- und Sprachqualität auf. Ein großer Vorteil für uns im Landkreis, dass jeder Landkreis in Bayern in seiner eigenen „Gruppe“ funkt. Vor allem im östlichen Landkreis ist der Analogfunk immer wieder durch Überreichweiten erheblich gestört, dass der geordnete Funkbetrieb im Analogfunk teilweise zum Erliegen kommt.
Ein großer Vorteil im Digitalfunk liegt auch darin, dass man einzelne Einsatzstellen in verschiedene Gruppen trennen kann. Bisher mussten sich immer alle Feuerwehren einen Kanal teilen. Gerade bei Unwetterlagen die sich quer über den Landkreis erstrecken kann im Digitalfunk das erhöhte Funkaufkommen in verschiedene Gruppen unterteilt werden dies entzerrt und verbessert die Kommunikation der Einsatzkräfte. Auch an besonders großen Einsatzstellen kann durch eine breitere Funkkommunikation, durch Aufteilung in verschiedene Gruppen, der Einsatz geordneter ablaufen.
Dies war beim Analogfunk bislang nicht möglich! Grund hierfür war die teilweise veraltete Funktechnik sowie die geringe Anzahl an Funkkanälen die der Feuerwehr zur Verfügung standen. Von jedem Funkgerät kann nun eine in Not geratene Einsatzkraft per Knopfdruck einen Notruf absetzen und den gesamten Funkverkehr auf seiner Gruppe unterbrechen damit nur noch sein Gerät geschaltet und hörbar ist. Wenn die Ausstattung der Integrierten Leitstelle in Ansbach auch auf Digitalfunkbetrieb umgestellt ist, dann kann sogar der genaue Standort des in Not geratenen festgestellt werden, da alle alle Geräte mit GPS-Funktion ausgestattet sind und der jeweilige Standort an die Leitstelle übertragen wird.
Auch Lücken festgestellt
Bei den bisher überwiegend positiven Tests wurden jedoch auch Minderversorgungen und Lücken im Digitalfunknetz festgestellt. Diese gilt es nun in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Innenministerium zu klären und die Lücken zu schließen damit es zu der vorher erwartenden und prophezeiten Verbesserung im gesamten Landkreis kommt. Bisher konnte nur auf, von Computern berechnete, Ausleuchtungskarten zurück gegriffen werden, die nur ein theoretisches Bild von der Digitalen Funkversorgung lieferten. Kreisbrandmeister Manfred Heyer und sein Team sind dabei täglich unterwegs um die Digitalfunkversorgung im Landkreis auszuloten und die Schwachstellen des Netzes zu finden.
Wenn nun in den nächsten Wochen weitere Feuerwehren zum Digitalfunk hinzukommen, dann wird sich zeigen wie belastbar das neue Digitalfunknetz ist und ob es Startklar für den Echtbetrieb ist.
Spätestens 2015 komplettes Netz
Wenn der erweiterte Probebetrieb abgeschlossen ist und das Digitalfunknetz für den Einsatzbetrieb freigegeben wird, dann werden bis spätestens 2015 alle Feuerwehren im Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim über das Digitalfunknetz funken und den Analogfunk für die Funkkommunikation nicht mehr nutzen.
„Weiterhin wird jedoch die Alarmierung über die Analogfunktechnik abgebildet werden müssen, da die digitale Alarmierung über das Tetra-Funknetz noch in den Kinderschuhen steckt und bestimmt noch einige Zeit auf sich warten lässt“, heißt es in einer Mitteilung des Kreisfeuerwehrverbandes.
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