"EinHeimischer" aus dem Landkreis feiert Premiere
28.11.2014, 17:00 Uhr
Das gilt für erfolgversprechende Produkte ebenso wie für die Entwicklung der am 4. Juni in der Burgbernheimer „Roßmühle“ gegründeten Initiative für die Bewahrung heimischer Obstbaumbestände gegen den allgemeinen „vernichtenden Trend“. 14 Millionen Obstbäume seien seit 1965 aus der deutschen Landschaft verschwunden, berichtet Vorstandssprecher Richard Eisen. Dafür werden Konzentrate für Obstsäfte aus China.
140 Mitglieder ließen sich für die ganz spezielle Regionalkampagne begeistern, die nach zweijähriger Vorbereitungsphase mit vielen Gesprächen und Veranstaltungen mit der Gründung der „Streuobst Mittelfranken-West e.G“. (nn-online berichtete) an den Start in eine zunächst ungewisse Zukunft ging, war doch die erste Obsternte nach teilweise totalen Frostausfällen eine große Unbekannte, so Eisen.
Ernte in ausgezeichneter Qualität
Der Mut der Tüchtigen aber sollte belohnt werden. An sechs verschiedenen Sammelstellen wurden im September und Oktober von zahlreichen ehrenamtlichen Kräften an vier Tagen insgesamt 300 Tonnen Streuobst von ausgezeichneter Qualität gesammelt. Mit 140.000 Litern Saft sollten die Tankkapazitäten der Scheinfelder Mosterei Heim erschöpft sein. Man habe nicht nur Streuobst, sondern auch Erfahrungen gesammelt, meinte Richard Eisen aus dem Vorstandstrio mit Andrea Blaser und Wolfgang Haager.
Überwiegend gute ganz offensichtlich, wie sich dies im schnellen Wachstum der Initiative mit heute über 240 Mitgliedern und einem flächendeckend engen Netz der angeschlossenen Gemeinden -„eine tolle Geschichte“ - ebenso zeigen sollte, wie im Bündnis starker Partner bei der Veredelung der reichen Ernte. Einer davon ist die Münchsteinacher Brauerei Loscher, in der jetzt eine ausgezeichnete Apfelschorle abgefüllt worden sei, wie es Eisen schwärmerisch berichtet.
Ganz spezieller Glühmost
Dazu kommt ein „Glühmost“ rechtzeitig zum Advent auf den einheimischen Markt - und dort als „EinHeimischer“ eine neue Marke - der mit 49 Prozent Apfel- und 39 Prozent Birnenmost, acht Prozent Schlehen und vier Prozent Gewürzen einen besonderen Genuss verspricht. Und das mit wenig Zuckerzusatz und geringem Alkoholgehalt, womit er sich von den sonst hochprozentigen Marktangeboten unterscheidet. Eisen: „Unter drei Rezepturen haben wir die beste genommen“.
Ab 5. Dezember wird der Glühmost aus 100-preozentigen Direktsäften in den Frankenland Getränkeläden in Uffenheim, Bad Windsheim, Scheinfeld, Neustadt und Burgbernheim erhältlich sein. Weitere Verkaufsstellen werden folgen, worum sich der Scheinfelder Getränkevertrieb Hilf annimmt.
Auch ein Secco soll als „EinHeimischer“ abrunden, was die mittelfränkische Streuobstinitiative im ersten Jahr leistete. Und das nicht nur mit den Produkten, die in den Regalen des Einzelhandels und in Getränkemärkte ihre Premiere haben, sondern insbesondere auch für Streuobstbestände und damit die Kulturlandschaft. Deren Erhalt und Pflege hat sich die „Streuobst Mittelfranken-West e.G“ verschrieben. Gelingen werde dies, „wenn die Obstbauern für ihre Arbeit vernünftiges Geld bekommen“, machte es Richard Eisen im „nn-online-“Gespräch deutlich. Mehr über die Organisation ist online zu erfahren.
Für den Markennamen war ein Wettbewerb ausgeschrieben gewesen. Unter 135 (!) Zuschriften war ein Vorschlag ausgewählt worden, der Begriff aber schon geschützt. So kam es zur Marke „EinHeimischer“; ein Namensvorschlag einer Bad Windsheimer Werbeagentur, dem die Gründungsversammlung zustimmte. Diese wählte neben dem Vorstandstrio, das sich um die Sammelstellen, das Marketing und die Finanzen der Genossenschaft kümmert, einen Aufsichtsrat. Dem gehören Matthias Schwarz (Vorsitzender), Herbert Geißendörfer (stellvertretender Vorsitzender), Christa Schellartz (Schriftführerin), Andrea Rommeler, Norbert Metz, Karin Eigenthaler, Friedrich Pickel, Robert Binder und Herbert Krönert an.
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