Erinnerung an die Aischtalbahn soll gewahrt werden
27.11.2014, 14:45 Uhr
Für sie hatte zunächst eine junge Frau zum Auftakt der Stadtratssitzung plädiert, auf den großen Zuspruch der Kinder verwiesen und angeregt, sich für die Sanierung um Sponsoren zu bemühen. Zudem könne eine Patenschaft für mehr Sorgfalt im Umgang mit der Lok sorgen. "Ein wenig undankbar" empfand sie es, dass man sich seitens der Stadt bislang nicht mehr der Dauerleihgabe der Bahn angenommen habe.
Noch deutlicher mit seiner Kritik wurde ein Bürger, dem die Argumentation für die geplante Rückgabe an die Bahn wegen neuerlichen Vandalismus nach einer Sanierung vor Ort "etwas seltsam anmutete". Die Stadt habe seit dem Jahr 2000 "nichts Werterhaltendes gemacht" habe, konnte Bürgermeister Meier den Vorhalt nicht widerlegen und musste zugestehen, dass "die Sanierung schon lange überfällig", aber wegen der hohen Kosten aufgeschoben worden sei.
Die Schätzung liegt bei 10.000 Euro. Die Lok müsste zum Sandstrahlen "eingebaut" werden, erklärte Meier, überrascht, dass in Neustadt "das Herz mehr an der Lok hängt, als gedacht". Von der Bahn habe man auf die Anfrage, ob sie die Leihgabe zurück- und die Sanierung - auf Kosten der Stadt - dann im Depot vornehme, noch keine Antwort. Man werde das Thema noch einmal im Stadtrat behandeln.
Kein "echtes" Erinnerungsstück
Man habe sich die Entscheidung, die Lok eventuell zurückzugeben, nicht leicht gemacht, wisse man doch, wie viel Spaß die Kinder daran hätten, so Meier. Leider aber eben nächtliche Besucher, die ihre Nachrichten sogar tief in das Metall kratzten und Unrat hinterließen. Damit müsse auch nach einer Sanierung gerechnet werden. Außerdem sei die Rangierlok hier nie gefahren, also kein wirkliches Erinnerungsstück an die Aischtalbahn, merkte Meier an.
Dass Glasscherben ein Gefährdungspotenzial für Kinder darstellten, mochte man dem Bürgermeister zwar zustimmen, doch sollte sich das nach Meinung der Bürger verringern lassen, wenn die Lok auf der täglichen Tour des Stadtreinigers wäre, wurde entgegnet. Und so drastisch anfallende Sanierungskosten ließen sich künftig vermeiden, wenn der städtische Maler jährlich einmal "Schönheitsreparaturen" vornehme.
Nahm der Bürgermeister derlei Ratschläge wohlwollend zur Kenntnis, beendete er die Wortmeldung bei Ratschlägen, das Geld für die Sanierung der Lok etwa beim Neujahrsempfang oder Kirchweih-Frühschoppen einzusparen. Schließlich sei er der Letzte, der mit Geld verschwenderisch umgehe, erklärte Meier gereizt und muss damit rechnen, dass auch die Bürgerversammlung am 1. Dezember in der Rathaus-Ehrenhalle ein Forum für die Petenten sein wird, die nach diesem Dialog die Ratssitzung verließen.
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