"Frankenmedaille": Helmut Haberkamm ausgezeichnet

01.07.2018, 20:13 Uhr
Vorsitzender Otto Weger verlieh Helmut Haberkamm die "Frankenmedaille", wozu Wolfgang Mück (v. l.) als Laudator gratulierte.

© Harald Munzinger Vorsitzender Otto Weger verlieh Helmut Haberkamm die "Frankenmedaille", wozu Wolfgang Mück (v. l.) als Laudator gratulierte.

Eingebunden war sie in die Veranstaltung "Kunst in Franken", in deren Rahmenprogramm Haberkamm aus seinem Roman "Das Kaffeehaus im Aischgrund" las und sich damit eine Premiere im "Literaturcafé" des ihm noch aus der Kindheit vertrauten Gasthauses "Rotes Ross" verband. Das Ambiente versetzte die zahlreichen Gäste in das so realistisch beschriebene Kaffeehaus in Peppenhöchstädt mit der einfühlsamen Auswanderer-Rückkehrergeschichte.

Der Vorsitzende des "Fränkischen Bundes", Otto Weger, würdigte bei der Auszeichnung, "dass Helmut Haberkamm mit seinem dichterischen und schriftstellerischen Werk einen wesentlichen Beitrag zur Förderung seiner Heimatregion Franken und den Erhalt der fränkischen Mundart leistet". Weger verband mit der Übergabe der jährlich nur einmal an Persönlichkeiten verliehenen Medaille, die sich im Franken besonders verdient gemacht haben, die Hoffnung, dass das von Haberkamm initiierte und schon als "fränkisches Woodstock" gefeierte Mundartfestival "Edzerdla" zu einer regelmäßigen Einrichtung werden möge: "Es wäre ein großer Gewinn für Franken". 

Schriftsteller sehr geschätzt

 Als solcher für Dachsbach wird der Schriftsteller in seinem Heimatort sehr geschätzt. In der Verleihung der Frankenmedaille sah Laudator Wolfgang Mück "eine weitere Krönung" schon zahlreicher Auszeichnungen seines ehemaligen Schülers am Neustädter Gymnasium und heute für sein literarisches Wirken freigestellten Gymnasiallehrers Haberkamm. Der Aischgründer Mundartdichter habe sich als Romancier, Buch- und Theaterautor sowie Festivalinitiator überregional einen Namen gemacht, zitierte Mück aus der Verleihungsurkunde. Eine Bilanz wollte er beim Blick auf Haberkamms reichhaltiges Werkverzeichnis mit der Ehrung nicht ziehen, erwarte man doch noch viele weitere Arbeiten aus seiner Feder. Der Geehrte ließ daran mit freundlichem Nicken keinen Zweifel aufkommen. 

 Der "Fränkische Bund" sei parteipolitisch ungebunden, aber durchaus politisch, merkte Vorsitzender Weger an. Wo Franken von der Politik vernachlässigt oder gar nicht als Kulturregion wahrgenommen werde, mische er sich ein. 1990 gegründet und ehrenamtlich geführt, mache er sich für fränkische Interessen und Positionen stark und setze sich für den Erhalt und die Pflege fränkischen Brauchtums ein. Im Rahmen einer möglichen Neugliederung des Bundesgebietes bleibe die Bildung eines Bundeslandes Franken angestrebt. Franken, so führte Weger aus, sei da, wo sich die Menschen als Franken fühlten und wo sie fränkisch sprächen. Also mitten in Haberkamms literarischer Welt, in der "das Universelle ím Provinziellen sucht".

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