Kampf gegen Neonazis: Scheinfeld kauft umstrittene Disco

Scheinfeld - Ende Mai hatten sich rund 400 Rechtsradikale in Scheinfeld versammelt und sich Scharmützel mit der Polizei geliefert. Im Zentrum der rechten Aktivitäten stand eine ehemalige Disco am Stadtrand. Ein dort für Anfang August geplantes Konzert fiel kurzfristig aus, die Verunsicherung bei den Bürgern aber blieb. Bis jetzt.

Unter anderem mit Eisenstangen waren Ende Mai die zum Bayerntag der NPD nach Scheinfeld gereisten Neonazis auf die Polizei losgegangen. Versammelt hatten sich die Neonazis in der ehemaligen Disco "Nachtwelt" am Stadtrand von Scheinfeld, einer Örtlichkeit, in der bereits in der Vergangenheit mehrfach Rechtsrock-Konzerte und andere Veranstaltungen stattgefunden hatten.

Das letzte Konzert, das für den 2. August geplant war, platzte wegen einer Absage der Band - die Veranstalter ließen jedoch offen, ob sie das Konzert zu einem späteren Zeitpunkt nachholen wollen.

Dem schob Scheinfeld nun allerdings einen Riegel vor. Um derartige Versammlungen und  Veranstaltungen zu verhindern, hatte sich die Stadt bereits seit längerer Zeit darum bemüht, die Disco zu kaufen. Nach Angaben der Windsheimer Zeitung ist ihr das nun gelungen. Demnach habe der Stadtrat in der letzten Sitzung dem Kauf zugestimmt. Bis spätestens Ende des Jahres soll die Diskothek in städtischen Besitz übergegangen sein. "Der Kauf sei so gut wie sicher", so Bürgermeister Claus Seifert.

Nach dem lautstarken Protest gegen den NPD-Bayerntag setzt Scheinfeld damit erneut ein Zeichen gegen Neonazis.