"Karpfenkerwa" in Gerhardshofen hat die ersten "Aischgründer"

20.08.2015, 21:52 Uhr

© Harald Munzinger

Traditionell ist die Karpfensaison in den Monaten mit einem “r“, also von September bis April. Die Ausnahme macht allerdings Gerhardshofen mit seiner “Karpfenkerwa” an diesem Wochenende, die all jene in das Aischtal lockt, die sich den Genuss eines der beliebtesten Süßwasserfische nicht noch eine gute Woche verkneifen wollen.

An die Tradition halten sich die “Aischgründer Karpfenschmeckerwochen”, die am 1. September beginnen und bis 1. November neben den bekannten Zubereitungen des Karpfens gebacken oder blau in 20 Gaststätten mit spezialster Fischküche vielfältige Varianten des Fisches bieten, der in über 7000 Teichen zum besonderen Gaumenschmaus herangewachsen ist. Drei Jahre braucht der Karpfen dazu vom Setzling bis zum stattlichen Zweieinhalb- bis Dreipfünder, der - einmalig auf der Welt - in der Regel der Länge nach halbiert serviert wird.

Besonderen Appetit entwickelt der “Aischgründer” zwar im warmen Wasser, doch die zwei Hitzewellen dieses Sommers hatten es auch mit den Wassertemperaturen zu gut gemeint und auch zu Sauerstoffmangel in den Teichen geführt, die keinen Frischwasserzufluss mehr hatten.

Belüftungen oder Auffrischungen mit Wasser aus Tanks verhinderten drohende Fischsterben größeren Ausmaßes und nach teilweise ergiebigen Regenfällen hat sich die Situation auch für die Teichwirte entspannt. So können sich die Feinschmecker auf eine gute Saison mit überwiegend gut angewachsenen Karpfen freuen.

Feinschmeckernetz gespannt

Von Prühl im Norden bis nach Merzbach im Süden, von Uffenheim im Westen bis Wilhelmsdorf im Osten des Landkreises spannt sich das “Karpfenschmeckernetz“ der Aischgründer Spezialitätenwochen, die als Original seit 37 Jahren ein Banner als Wegweiser zu den 20 Gaststätten ausweist, die neben den traditionellen besondere kulinarische Zubereitungsarten bieten - und dies oft auch über die Aktionszeit hinaus.

Da reicht die Palette vom Pfefferkarpfen, Karpfen mit Apfel-Merrettichkruste überbacken oder Karpfenfilet mit Steinpilzsauce über geräucherte Karpfen oder Filets in verschiedenen Variationen bis zum Karpfen nach Böhmischer Art mit Mandelsplittern und Rotweinsoße, Karpfenschinken oder Karpfenmatjes - um nur eine kleine Auswahl aus einem Genussflyer aufzuzeigen.

Der liegt vielfach in Rathäusern und Dienststellen des Landratsamtes auf, kann bei der Touristinformation des Landkreises (09162/12424) angefordert oder aus dem Netz (www.karpfenschmeckerwochen.de) heruntergeladen werden. Auch unter www.facebook.com/Karpfenschmeckerwochen wird für die kulinarische Lust auf den ganz besonderen Genuss geweckt, der auch an einigen Karpfenbuffets geboten wird.

Mit Kutschen durchs Weiherland

Bei der Touristinformation des Landkreises können in den “R”-Monaten Gruppen-, Vereins - oder Familienausflüge gebucht werden, auf denen es mit Kutschfahrten durch die Weiherlandschaft zum Karpfenschmaus geht, vor dem man den Karpfenschmeckerköchen über die Schulter schauen kann.

An die Touristinformation können auch Belege mit mindestens drei Stempeln von verschiedenen Lokalen geschickt werden, die man zum Karpfengenuss aufgesucht hat, womit man an einem Gewinnspiel teilnimmt. Zwei “Karpfenschmeckerüberraschungstage” für zwei Personen inklusive Übernachtung und Besuch des einmaligen Karpfenmuseums in Neustadt - den man auf den Karpfentouren unbedingt einplanen sollte - sind als erster von über 30 Preisen ausgelobt.

Einsendeschluss ist der 14. Dezember. Landrat Helmut Weiß verspricht zum Saisonauftakt, dass auch bei den 37. Aischgründer Karpfenschmeckerwochen “die 20 Wirtsfamilien garantieren, dass die Gäste in ihren Restaurants in den Genuss von echten heimischen Karpfen des Teichgebietes ‘Aischgrund’ in finessereichen Variationen kommen”.

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