Neustädter Metzgerei Ullrich erhält Qualitätssiegel

26.02.2017, 11:47 Uhr
Neustädter Metzgerei Ullrich erhält Qualitätssiegel

© Harald Munzinger

Dass Franken und speziell Neustadt mit seinem Umland Bayerns Hochburg für beste Fleisch- und Wurstprodukte ist, belegen Bayerns Weißwurstköniginnen - diesen Titel hatte Steffi Forster erstmals über den Weißwurstäquator hinaus in den Norden des Freistaates geholt und nach Schlüsselfeld weitergegeben - sowie Simone Schönleben als Bayerns Bratwurstkönigin. Da konnten die Südbayern nicht auch noch einen Geldwurstkönig aus Franken verschmerzen, nimmt es Metzgermeister Peter Ullrich schmunzelnd hin, diesem Titel "nur" ganz nah gewesen zu sein.

Denn seine Gelbwurst erreichte ebenso die maximale Punktzahl, wie die Steigerwälder Edelsalami mit Naturschimmel und der Steigerwälder Bauernschinken. Und das in allen Kategorien, die von der 30-köpfigen Jury mit Zustand, Farbe, Zusammensetzung, Konsistenz sowie Geruch und Geschmack bewertet worden waren. Diese setzt sich aus Experten des Fleischerhandwerks, Vertretern von Verbraucherorganisationen sowie neutralen Kunden zusammen.

Zur Auszeichnung des Bayerischen Fleischerverbandes mit dem "f-Qualitätsprüfzeichen" hatten 350 Metzger über 700 Produkte angemeldet. Diese werden von einem Vertreter des Verbandes vor Ort aus der Theke genommen, um sicher zu gehen, dass diese aus dem regulären Sortiment sind und nicht etwa eigens für den speziellen Wettbewerb gefertigt wurden, ließen Irma und Bianca sowie Peter Ullrich die Gratulanten wissen.

Regionale Produkte kommen gut an

Die Ullrichs hatten sich bewusst entschieden, regionale Produkte zur Qualitätsprüfung anzumelden. Die zu Schinken mit dreimonatiger Reife und Salami verarbeiteten Schweine stammen aus dem Landkreis, werden zum Teil auf Stroh gehalten und haben die fast doppelte Mastzeit, machte Peter Ullrich seine tiefe Verbundenheit zum traditionellen Metzgerhandwerk deutlich.

Mit den Regionalprodukten im Trend des gesteigerten Verbraucherbewusstseins mit dem Wunsch nach dem Herkunftsnachweis für die Nahrungsmittel zu liegen, bestätigte Bürgermeister Meier dem ehemaligen Ratskollegen, der mit seinem Betrieb und dem Filialnetz ein Garant für Qualität in der Region sei. Selbst nicht mehr schlachten zu können, obwohl man den hohen Standard des Betriebes kenne, rechnete Meier zu den unsinnigen EU-Normen. Das Unternehmen mit 32 Beschäftigten und einem angesehenen Partyservice als zweites Standbein könne stolz auf dreimal Gold sein, verband er die Gratulation mit dem Wunsch, "Euch noch lange zu haben".

Der Blick in die Zukunft einer Branche, in der es nach Auskunft von Peter Ullrich 1990 noch 15.000 Metzgereien im Land gegeben hatte, es aktuell 6000 sind und 2025 nur noch 3500 sein werden, ist allerdings nicht unbesorgt. Bianca Ullrich nennt den Personalmangel als Hauptproblem. Es werde immer schwerer, Fachkräfte zu finden, so die Metzgermeistern aus Leidenschaft mit BWL-Studium, obwohl die heutige nicht mehr vergleichbar mit der früheren Arbeit und diese auch gut bezahlt sei. Ihre Hoffnung liegt auf der beruflichen Integration auf Asylbewerbern. 

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