Überwältigender Andrang beim ersten "Bremserfest"

6.10.2015, 21:48 Uhr
Überwältigender Andrang beim ersten

© Harald Munzinger

Ob man nicht etwa doch ein wenig zu mutig gewesen war, als man vom Ipsheimer Winzer Michael Heindel eigens 160 Liter Federweißer pressen ließ? Die Bedenken im Kulturkreis, der mit dem Bremserfest zum Saisonende einen Versuchsballon gestartet hatte, sollten rasch verflogen sein, als schon am Nachmittag viele Gäste aus dem Ort aber auch aus der gesamten Metropolregion auf den Klosterhof kamen, um auf besondere Weise Erntedank zu feiern. Damit sollte man sich unter den Organisatoren auch keine Sorgen mehr machen, wie lange man wohl an den 15 Blechen zu je 12 Stück Ziebelkuchen essen muss.

Gut, dass es außerdem noch reichlich Schinken- und Käsestangen gab und auch der Grill geschürt war. Knapp zwei Dutzend engagierter Kräfte trugen in Küche und Service zum Gelingen der Veranstaltung bei, zu der sich der Männergesangverein beim Aufbau des Zeltes eingebracht hatte. Das schien bei herrlichem Sonnenschein zunächst überflüssig, sollte sich am kühlen Abend aber als sehr angenehm erweisen. Neben dem Bremser - also ersten "Jungwein" des Jahrgangs - wurden auch Rot- und Weißweine angeboten, konnte der Rotling verkostet werden.

Außergewöhnliche musikalische Mischung

Dazu sorgten musikalische Beiträge für beste Stimmung und für eine außergewöhnliche Mischung. Die "Aischgrund Schippers" gaben ihre Lieder von der Romantik des Seemannslebens, von rauer See und zarter Liebe, von Fern- und Heimweh zu besten, besangen Wolken, Wind und Wellen. Das "Kontrastprogramm" dazu besorgte Steffi Zachmeier mit einem Trio und einem bunten Reigen fränkischer Volksmusik, für die sie "die Stimme" beim Bayerischen Rundfunk ist.

Entsprechend breit war auch das Repertoire der Musikanten, mit denen etliche Gäste bekannte Melodien anstimmten. Man ließ sich mit flotten Rhythmen ebenso gerne unterhalten, wie von besinnlichen Weisen, von swingenden Klängen oder Klezmermelodien. Bürgermeister Jürgen Riedel war von der Besucherkulisse wie von der Harmonie des ausgedehnten Tages begeistert. Ein solches Fest sei "nur möglich mit einer Dorfgemeinschaft, die mitmacht". Der überwältigende Andrang sei ein Zeichen, dass die 1100-Jahrfeier noch nachwirke, Münchsteinach sich mit diesem ein überregional wirkendes Image geschaffen habe.

Der Bürgermeister freute sich über die große Zahl der Einheimischen wie auch der Gäste und beurteilte die Mischung von Seemanns- und Volksliedern als spannende Gegensätze, die diese gelungene Veranstaltung bereichern sollten. Deren Initiatoren wie Mitwirkenden galt Riedels Anerkennung. Der Erfolg sollte zur Neuauflage ermuntert haben.

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