1. Januar 1969: Viel Lärm um einen guten Start
1.1.2019, 09:40 UhrDie starken Schneefälle, die am späten Silvesterabend die Stadt erneut mit einem "weißen Gewand" überzogen, bewirkten offensichtlich, daß die Straßen in der Innenstadt um die Mitternachtsstunde nur schwach belebt waren. Bereits am Nachmittag verebbte Iangsam der Verkehr in der Innenstadt. Nur noch verhältnismäßig wenig Leute stapften beladen mit Einkäufen durch den Schnee. Zahlreiche Autofahrer ließen ihre Wagen in der Garage stehen und benützten schon am Nachmittag die Kraftdroschken. Das Krachen vereinzelter Feuerwerkskörper kündigte den Abend an.
In den Lokalen erwarteten die Gäste zahlreiche Silvesterüberraschungen. Denn die Wirte hatten sich für das erhoffte "große" Geschäft etwas einfallen lassen. Doch vielfach wurde die Rechnung ohne den Gast gemacht. Wenn auch, wie allgemein zu hören war, das Geschäft besser als im Vorjahr gewesen sein soll, so reiften offensichtlich längst nicht alle gastronomischen "Blütenträume". "Keine besonderen Vorkommnisse" melden Polizei, Feuerwehr und Sanitäter für den Jahreswechsel 1968/69.
Die Männer, die in der Silvesternacht Dienst hatten, haben dies gestern mit Erleichterung vermerkt, denn meist sind es betrübliche Ereignisse, die ihr Eingreifen erfordern.
Vielleicht war es der Schnee, der die Amateurfeuerwerker zu äußerster Vorsicht mahnte und den Mut zum Risiko bei den Kraftfahrern dämpfte. Der Polizei wurden jedenfalls keine Verletzungen durch Sprengkörper bekannt. Sie mußte auch nicht bei Schlägereien eingreifen und hatte keine großen Mühen mit Leuten, die zur Feier des Festes einen über den Durst getrunken hatten. Besonders erfreulich war die Bilanz der Verkehrsunfallbereitschaft: sieben Einsätze stehen im Dienstbuch. Der erste Unfall im neuen Jahr ereignete sich um 1 Uhr auf der Kreuzung Königstraße/Theatergasse an der Mauthalle, wo bei einem Zusammenstoß von zwei Autos vier Personen leicht verletzt wurden.
Der Fahrer eines beteiligten Wagens soll das Rotlicht der Signalanlage übersehen haben. An den übrigen Unfällen waren die glatten Straßen schuld. Nur ein einziger Kraftfahrer wurde in der Neujahrsnacht den Führerschein los."Es geht also, wenn sich die Leute zusammennehmen", stellen die Beamten fest. Die Uhr zeigte 1.17, als in den Städtischen Krankenanstalten das erste Kind geboren wurde. Es war ein Junge, das zweite Kind der Eheleute Bernhard und Babette aus Neudorf. Der stramme Bub, 3650 g schwer und 53 Zentimeter groß, soll Gerhard heißen.
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