15. März 1968: Pegnitz bekommt ein neues Bett
15.3.2018, 07:00 UhrSchon im Sommer soll mit dem Aushub der "Seewanne" begonnen werden. In diesem Zusammenhang ist auch gleich daran gedacht, die künftige Hangstraße von West nach Ost zu schütten.
Die Vorarbeiten für den See haben also begonnen. Sie wurden durch den Uferabbruch begünstigt, der auf den nassen Winter mit mehreren Überschwemmungen zurückzuführen ist. Das Wasserwirtschaftsamt, das zusammen mit der Stadt und dem Bezirk an der Planung des Sees und der Flußregulierung beteiligt ist, wollte gleich Nägel mit Köpfen machen. "Wir hätten sowieso etwas tun müssen. Warum sollten wir nicht gleich den Auslauf in seiner endgültigen Form herstellen", betonte gestern das Amt.
Insgesamt werden 150 Meter Pegnitzlauf neu reguliert. In sechs bis acht Wochen will man damit fertig sein. Der Stadt bleibt dann noch genügend Zeit, die Uferböschungen neu zu begrünen, so daß die Passanten in den Sommermonaten bei ihrem Spaziergang nicht vom Baggerlärm belästigt werden und die Kinder unbehelligt spielen können.
Optimismus im Bauhof
Oberbaudirektor Karl Schaller, der Leiter des Hauptamtes für Tiefbauwesen, beruhigt alle Naturfreunde, denen es wahrscheinlich einen Stich im Herzen gibt, wenn sie die stattlichen Bäume am Fluß fallen sehen. "Es werden weitaus mehr Bäume hinkommen als bisher vorhanden waren!"
Über die Kosten für den See-Auslauf und Flußregulierung schwiegen sich gestern die Beteiligten aus, da sie in die Gesamtbaumaßnahme fallen. Dagegen kündigte Schaller an, daß in wenigen Wochen der Bau des Stauraumkanals beginnt, der Überschwemmungen unterhalb des Wehrs verhindern wird. Der Oberbaudirektor wies dabei auf ein Unikum hin, das die Pegnitz so häufig über ihre Ufer treten ließ: das Flußbett liegt höher als die Talsohle!
Voller Optimismus sieht Karl Schaller in die Zukunft: "Im Sommer beginnen wir mit dem Ausbaggern des Sees. Und da die Pläne für die Hangstraße, die hinter der Bebauungslinie in östlicher Richtung führt, schon vorhanden sind, werden wir auch gleich die Trasse schütten."
Wenn alles termingerecht durchgeführt werden kann, dann ziehen vielleicht schon anfang der siebziger Jahre Segelboote auf Nürnbergs "Maschsee" ihre Kreise.
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