18. Dezember 1967: Ein Tag in alter Herrlichkeit

18.12.2017, 07:00 Uhr
18. Dezember 1967: Ein Tag in alter Herrlichkeit

© Kammler

Dieser Brauch geht auf die Zeit zurück, da Nürnbergs Universität in Altdorf stand und die Studiosi zum Weihnachtseinkauf in die Stadt kamen. Wie seit eh und je formierten sich die farbentragenden Studenten und Philister zu einem schier endlosen Zug, der sie durch die König- und Karolinenstraße bis zum Hefnersplatz und wieder zurück führte.

Die Corps, Landsmannschaften und Burschenschaften von allen süddeutschen Hochschulstädten hatten bei den Kommersen und Kneipen bereits am Samstag kräftig eingeheizt, auf daß ihnen der Marsch in der Winterkälte nicht schaden möge. Aber es fehlten auch die Farben von Gästen aus Norddeutschland und Österreich nicht; daher konnten sich manche alte Bekannte beim Bummel begrüßen.

Eine neue Note in dem Umzug: die Erlanger „Frankonen“ führen auf einem Wägelchen eine Puppe am Galgen mit und grüßen auf diese Art den SDS, den Sozialistischen Deutschen Studentenbund, dessen Namen sie in neuer Form ausdeutschten. Das Publikum am Rande der Straßen, darunter wie immer die holde Weiblichkeit in ganzen Scharen, zollte den Studenten und Alten Herren viel Aufmerksamkeit.

Es konnte auch gar manchen jungen Mann sehen, der bei einer Mensur den Kopf hingehalten hatte und deshalb einen dekorativen weißen Kopfschmuck tragen mußte.

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