19. März 1968: Insel des Friedens

J. R.

19.3.2018, 07:30 Uhr
19. März 1968: Insel des Friedens

© Ulrich

Freunde und Gönner, Helfer und Bewohner hatten sich zum ersten Rundgang durch die 30 Einzel- und zehn Doppelzimmer, die hellen Aufenthalts- und Andachtsräume, drei Schwesternzimmer und die vielen Nebenräume versammelt.

19. März 1968: Insel des Friedens

© Ulrich

Für eine Millionen DM ist eine Heimstatt für 50 alte blinde Menschen entstanden, die hier ihren Lebensabend auf "einer Insel des Friedens" verbringen, wie Josef Radspieler, der Direktor der Nürnberger Blindenanstalt, bei der Begrüßung der Gäste das Heim nannte.

Dr. Friedrich Merkel, Vorsitzender des Mittelfränkischen Blindenheims Nürnberg, betonte in seiner Festansprache, daß mit diesem großzügigen Bau der Gedanke des Gründers, Geheimrat Dr. Sigmund von Forster, weitergeführt wurde, nämlich blinden und späterblindeten Menschen nach einem arbeits- und entbehrungsreichen Leben eine zweite Heimat zu schaffen, in der sie in Ruhe und beschützt ihren Lebensabend verbringen können.

Schon 1911 gelang es ihm, seine Idee zu verwirklichen und das Heim mit 50 Betten einzuweihen. Schon damals bestanden Erweiterungspläne. Doch die wechselvolle Geschichte des Hauses in und zwischen zwei Weltkriegen, die Schrumpfung des Spendenfonds durch Inflation und immer wieder nötige Renovierung erlaubten erst jetzt den Neubau, der wie das alte Gebäude, das mit 75 Bewohnern überbelegt war, für viele Menschen zu einer "Oase der Nächstenliebe" werden soll.

In einem guten Jahr ist der Bau in die Höhe gewachsen; am 18. Januar wurde der erste Spatenstich getan, im Juni folgte das Richtfest und gestern wurde mit der festlichen Übergabe der Schlußpunkt unter den Bau und der Anfang für das Heimleben in neuen Räumen gesetzt, deren Einrichtung zusätzlich 150.000 DM gekostet hat.

Die Baukosten trug zu einem Viertel der Verein aus Eigenmitteln, der Rest wurde durch Bundes-, Landes-, und Bezirkszuschüsse sowie Darlehen gedeckt. Die zweckmäßige, moderne Einrichtung wurde durch das Erbe von 1,8 Millionen DM ermöglicht, das der Geschäftsmann Gerd Eichner dem Heim hinterlassen hat.

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