21. August 1968: Festliches Theater

NN

21.8.2018, 07:00 Uhr
21. August 1968: Festliches Theater

© Ulrich

Für den gründlichen „Hausputz“ muß die Stadt tief in die Tasche greifen, zumal noch einige Renovierungsarbeiten anfallen: rund 120.000 DM kostet die Verschönerungskur für die Musentempel der Theater- und Musikfreunde.

In diesem Jahr fällt im Schauspielhaus die meiste Arbeit an. Der Teppichboden, grau und unansehnlich im Parterre und grün-gelb auf dem Rang, wurde herausgerissen. Für 52.000 DM wird ein festlich blauer Velours in beiden Etagen verlegt, wenn die Maler mit ihren Stahlgerüsten und Farbtöpfen die Halle wieder verlassen haben. Die neuen weißen Decken und zartgrauen Wände werden mit dem blauen Bodenbelag besser harmonieren als die frühere Farbzusammenstellung aus rot, grau und gelb.

Damen nicht mehr benachteiligt

Im Zuschauerraum unmittelbar an der Bühne wird ein zusätzliches Beleuchtungsgerüst eingebaut, an dem sich die Höhe der Lampen verstellen läßt. Die Solo-Garderoben für die Damen erhalten für 9.000 DM neue Einbauschränke, da sie gegenüber den modern ausgestatteten Herrengarderoben geradezu spartanisch eingerichtet waren.

Der Rundgang im Parterre des Opernhauses erhält einen freundlichen Anstrich in hellem Ocker. Die Damen werden in Zukunft mit hohen Schuhen gefahrloser zum ersten Rang gelangen, da an den Wänden Handläufe angebracht werden. Zur Sicherheit der Besucher wird die Feuermelde- und Alarmrufanlage weiter ausgebaut.

Alle Jahre wieder …

Einmal im Jahr werden auch die großen Lüster heruntergeholt, geputzt und mit neuen Glühbirnen versehen, die Vorhänge werden gewaschen oder erneuert, wenn sie verschlissen sind, wie heuer im Opernfoyer. Die Stuhlbespannung muß alljährlich neu vernäht werden.

In der Meistersingerhalle geht für die Musiker ein Wunsch in Erfüllung. Die Bühnenbeleuchtung wird verbessert und von 250 auf 500 Lux erhöht. Dafür müssen zehn zusätzliche Leuchtquadrate in die Holzdecke geschnitten werden.

Auch die Klagen von Tagungsteilnehmern über die Hitze im Konferenzraum sollen aufhören. Die Fenster mit einer Fläche von 150 Quadratmetern werden mit einer Hitze absorbierender Folie beschichtet. Neue schalldämpfende Platten an der Decke des Ganges zwischen dem kleinen Saal und den Konferenzräumen sollen den Lärm schlucken, der bei gleichzeitigen Veranstaltungen von den Gästen als Beeinträchtigung empfunden wurde. Diese Verbesserungen kosten die Stadt runde 37.500 DM.

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