26. März 1967: 10.000 Brillen für den guten Zweck

26.3.2017, 07:00 Uhr
26. März 1967: 10.000 Brillen für den guten Zweck

© NN

Wer sich an der Hilfsaktion noch beteiligen möchte, kann das bis zum 30. April tun. Dann werden die alten Brillen an Ambulatorien weitergeleitet, wo sie von Augenärzten sortiert und an Patienten in Afrika und Asien kostenlos abgegeben werden.Der Präsident des Lions-Clubs, Apotheker Walter Bouhon, zeigt sich von dem Echo sehr überrascht, das die Sammlung bei den Einwohnern in und um Nürnberg gefunden hat. „An ein solches Resultat hatten wir nicht zu hoffen gewagt“, gesteht er. Er dankt allen Teilnehmern recht herzlich, die die Idee des Clubs tatkräftig unterstützt haben. Wenn man bedenkt, daß der Durchschnittspreis einer Brille mit mindestens 50 Mark anzusetzen ist, ahnt den materiellen Wert, den die Sammlung bisher gebracht hat.

In den zentralen Sammelstellen, die der Lions-Club in den Wartezimmern der Ärzte, in Apotheken, Optikergeschäften, Kirchen und Schulen eingerichtet hat, wurden in den vergangenen Wochen alte und intakte Brillen gleich korbweise abgeliefert. Den Rekord halten die Anstalten der Inneren Mission in Neuendettelsau: sie brachten auf einen Schlag tausend Brillen zum Lions-Club. Daß nicht nur verstaubte und längst beiseite gelegte Brillen aus der Versenkung geholt wurden, zeigt das Beispiel des Evangelisch-Reformierten Pfarramtes Nürnberg: es kaufte in einer optischen Fabrik 200 Gestelle und ebenso viele Gläser und überließ sie dem Club.

Problem mit dem Transport

Sämtliche Brillen werden sofort in Kartons verpackt und im Bekleidungshaus Wöhrl gelagert, bis die Sammlung am 30. April abgeschlossen wird. „Das Transportproblem wird uns noch einige Rätsel zu lösen aufgeben“, befürchtet Präsident Walter Bouhon. Aber er setzt auf die Erfahrung, die der Vorstand vor einiger Zeit mit seiner Arzneimittel-Sammlung gemacht hat. Damals wurden Medikamente im Wert von über 100 000 Mark spontan zur Verfügung gestellt, mit Lastwagen nach München gefahren und von dort kostenlos von der Lufthansa nach Südamerika und Pakistan geflogen.

So wie damals, hofft nun auch der Lions-Club bei der Brillenspende, die Waren zollfrei in die Länder bringen zu können. „Das bedarf aber noch einiger Verhandlungen mit den zuständigen Botschaften“, versichert der Präsident.

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