Nügida-Demo: Bündnis Nazistopp kritisiert Polizeikessel
19.4.2015, 20:26 UhrLaut Polizei machten sich um 12 Uhr rund 30 Nügida-Demonstranten von der Bahnhofsstraße über die Gleißbühlstraße zum Prinzregentenufer auf. Wie schon bei den vergangenen Kundgebungen traf die Gruppierung auch dieses Mal wieder auf großen Widerstand. Zuletzt hatte Nügida sogar angekündigt, alle Demo-Termine abzusagen.
Eine Gegenkundgebung fand sich ab 11 Uhr vor dem Hauptbahnhof zusammen sowie eine weitere vom Bündnis Nazistopp, die sich um 12 Uhr nördlich der Franz-Josef-Strauß-Brücke trafen. Die Zahl der Gegendemonstranten schätzt die Polizei auf etwa 200 Teilnehmer.
Demonstranten und Polizei geraten aneinander
Auf dem Weg zur Nügida-Versammlung wurden zwei Anhänger durch Gegendemonstranten bedrängt. Dabei setzte ein Nüdiga-Demonstrant ein Pfefferspray ein, woraufhin die Polizei die Personalien feststellte und ein Ermittlungsverfahren einleitete.
Laut Polizei stürmte eine Gruppe von rund 50, teilweise vermummten, Gegendemonstranten in der Marienstraße auf die Absperrung zu, um diese zu überwinden. Einsatzkräfte verhinderten das unter Anwendung von unmittelbarem Zwang, die Beamten machten dabei von ihren Schlagstöcken Gebrauch und hielten die Demonstranten fest.
Bündnis Nazistopp kritisiert "Polizei-Kessel"
Vor allem das Nürnberger Bündnis Nazistopp äußert sich kritisch zu dem Verhalten der Polizei, insbesondere dem Vorgehen der Einsatzkräfte des USK. Es sei ihrer Auffassung nach unverhältnismäßig, dass die Beamten die Gegendemonstranten bis zu zwei Stunden in einem sogenannten Kessel festhielten. Außerdem seien drei Personen dabei verletzt worden.
Desweiteren wurde wohl eine Strafanzeige gegen einen Nügida-Demonstranten gestellt. Dieser soll den Gegendemonstranten per Geste signalisiert haben, dass er ihnen den Hals abschneiden würde.
14:15 150 #Nonügida vor Gekesselten an Sparkasse. Nazis dürfen marschieren, Gegnerinnen werden gekesselt. pic.twitter.com/h6VGVuWh5p
— NOnügida (@NOnuegida)
19. April 2015
Die Gegendemonstranten wehrten sich und beleidigten die Beamten, weshalb die Personalien festgestellt und Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden.
Verkehrs-Chaos in der Gleißbühlstraße
Die Versammlung der Nügida löste sich um kurz vor 15 Uhr auf. Bis dahin war durch die Kundgebungen der Verkehr stark eingeschränkt. So sind Gleißbühlstraße, Marienstraße und Bahnhofstraße seit 9 Uhr gesperrt gewesen. Die VAG sperrte am Hauptbahnhof den Zu- und Abgang der U 2 zur Königstorpassage. Der U-Bahnhof Wöhrder Wiese wurde gegen Ende der Veranstaltung komplett gesperrt. Die Züge fuhren durch.
Außerhalb der Versammlungsstrecke, im Bereich des Marientorgrabens, blockierten mehrere Gegendemonstranten für etwa 10 Minuten die Fahrbahn.
Der Artikel wurde zuletzt um 17.46 Uhr aktualisiert.
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