5. Mai 1968: Rundreise durch Blumen

Nürnberg - Durch endlose Azaleenfelder, ein Meer von Hortensienblüten wanderte gestern Regierungspräsident Karl Burkhardt zusammen mit Oberregierungslandwirtschaftsrat Oskar Pompejus.

Er bewunderte die ersten Exemplare von Neuzüchtungen und begeisterte sich für die stachlige Schönheit blühender Kakteen in zwei Nürnberger Betrieben bei seiner Rundreise durch mittelfränkische Gärtnereien. Er wollte einen unmittelbaren Eindruck von der Situation und der Arbeitsweise dieses wichtigen Erwerbszweiges in Mittelfranken gewinnen und die Sorgen und Probleme an Ort und Stelle erfahren. Als leidenschaftlicher Amateurgärtner war er ganz bei der Sache.

Auf Betriebe unterschiedlicher Größe mit verschiedenen Spezialgebieten war seine Wahl gefallen, um einen Querschnitt der 535 Gärtnereien in Mittelfranken kennenzulernen, die einen Produktionswert von 55 Millionen DM erreichen. Besonderen Wert legte er bei den Besichtigungen auf die Zierpflanzengärtnereien, da sie 80 Prozent unter den sieben verschiedenen Fachrichtungen ausmachen. Erfreut zeigte sich der Präsident über die günstige Besetzung der 217 Lehrstellen, die mit 48 v. H. höher als beim Handwerk liegt.

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Rund 25 Millionen DM wurden im letzten Jahrzehnt aus öffentlichen Mitteln zur Modernisierung, Rationalisierung und dem Neubau von Gärtnereien investiert. Mehr als ein Drittel dieser Summe wurde zusätzlich an Eigenleistungen aufgebracht.

Einen Großproduzenten für Zierpflanzen mit grünblättrigen, buntlaubigen und blühenden Warmhauspflanzen, Azaleen, Cyclamen, Hortensien und anderen Marktpflanzen als Hauptkulturen fand Regierungspräsident Karl Burkhardt in Friedrich Lehner. Auf dem 40.000 Quadratmeter großen Gelände streifte er durch die Glashäuser, ließ sich Tips für Veredelung und Kreuzung geben und über die Aufzucht in allen Stadien bis zur verkaufsfähigen Pflanze unterrichten.

Nürnberg

31.5.2018, 08:16 Uhr

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Aber auch den vielfältigen technischen Einrichtungen, riesigen Heizungsanlagen, automatischer Belüftung und Beregnung, der eigenen Wasserversorgung, der Anstaubewässerungen und vielem anderen mehr galt sein Interesse. Bei Alfred Gräser begegnete der Präsident alter Gärtnerromantik, einem Züchter aus Leidenschaft, der durch viele Neuzüchtungen von Zierpflanzen internationale Erfolge errungen hat. Er erfuhr von der unendlichen Geduld, die dazu gehört, bis die Experimente gelungen sind und eine neue Pflanze den Blumenmarkt erobert.