AfD-Gegner rufen zu Protestzug durch Nürnberg auf
8.9.2017, 16:29 UhrSelten hat eine Wahlkampfveranstaltung in Nürnberg für so viel Wirbel gesorgt: Der Auftritt von AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland am Samstag bleibt, wie nicht anders zu erwarten, heftig umstritten - und das liegt vor allem an der Vorgeschichte.
Die Stadt Nürnberg hatte der AfD am Dienstag dieser Woche den Mietvertrag für die Meistersingerhalle gekündigt, das Verwaltungsgericht Ansbach gab jedoch dem Eilantrag der AfD gegen die Kündigung am Donnerstag statt. Hintergrund der städtischen Kündigung waren die Äußerungen Alexander Gaulands gegen die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD). Gauland hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung im thüringischen Eichsfeld Äußerungen von Özoguz kommentiert, wonach eine spezifisch deutsche Kultur jenseits der Sprache nicht auszumachen sei. Er sagte laut Medienberichten: „Das sagt eine Deutschtürkin – ladet sie mal in Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist, danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“
Nicht zuletzt aufgrund dieser Aussage machen die AfD-Gegner in Nürnberg nun mobil: Das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg, die DGB Jugend Mittelfranken und die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg rufen zum Protest gegen den Auftritt von Gauland und Bundessprecher Jörg Meuthen sowie "gegen Rassismus und Sozialabbau" auf. Die Demonstration beginnt am Samstag um 10.30 Uhr am Nelson-Mandela-Platz hinter dem Hauptbahnhof, der Protestzug führt durch die Südstadt bis zur Meistersingerhalle. Dort will die AfD ab 14 Uhr "ein Fest der Demokratie und Meinungsfreiheit feiern".
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