Besuchereinbruch: Tiergarten muss Ersparnisse anzapfen

9.1.2014, 15:11 Uhr
Besuchereinbruch: Tiergarten muss Ersparnisse anzapfen

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Im vergangenen Jahr kamen fast 100.000 Besucher weniger in den Nürnberger Tiergarten als im Vorjahr - das spürt Deutschlands zweitgrößter Landschaftszoo schmerzhaft in der Kasse. "Unsere Rücklagen werden über den Daumen gepeilt um eine Million Euro abgeschmolzen sein. Rund 600.000 Euro sind dann noch übrig", sagte der stellvertretende Direktor Helmut Mägdefrau am Donnerstag. Die Verantwortlichen hoffen deshalb nun auf ein weniger kaltes und verregnetes neues Jahr.

2013 hatten nur 997 500 Menschen den Weg in den Tiergarten gefunden. "Der Besuchereinbruch ist eindeutig wetterbedingt", erläuterte Direktor Dag Encke. Nach dem schlechten ersten Halbjahr hatte es im milden Dezember einen Besucherrekord gegeben.

"Wir hatten auch mit den Tieren ein Auf und Ab", schilderte Mägdefrau. Einige Arten wie Wölfe, Biber und Königspythons seien inzwischen nicht mehr zu sehen. Dafür kamen unter anderem Erdmännchen, Fuchsmangusten und diverse Reptilien-, Frosch- und Fischarten neu hinzu.

Noch vor Ostern sollen zudem Luchse in den Tiergarten einziehen. "Da ist Aufklärungsarbeit in Bayern definitiv nötig", betonte Mägdefrau. Vor allem im Bayerischen Wald verschwänden immer wieder freilebende Exemplare. Dort war 2013 eine kurz vor dem Wurf stehende Luchsin entdeckt worden - erschossen.

Der Tiergarten freut sich daher über die hohe Nachfrage nach zoopädagogischen Angeboten und Führungen. Vor allem die Übernachtungen im Tiergarten seien ein großer Erfolg; selbst das ausgeweitete Angebot könne die Nachfrage nicht decken. Ein Boom verzeichnete der Tiergarten auch bei den Dauerkarten: Ihre Zahl sei seit Eröffnung der Delfinlagune im Sommer 2011 um 93 Prozent auf rund 5800 in die Höhe geschnellt.

Mehr Geschichten aus dem Nürnberger Tiergarten lesen Sie im Blog "Achtung, Wolf".

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