Das ist am Weltfrauentag in Nürnberg geboten
8.3.2015, 06:00 UhrWer sich für Geschichte interessiert, ist bei Nadja Bennewitz immer richtig. Die Historikerin referiert am Sonntag um 11.30 Uhr in der Villa Leon zum Thema "Ein Weib, ein Wort - Reden berühmter Frauen in der Geschichte". Und agiert dabei frei nach dem Motto: "Es gibt nichts langweiligeres, als wenn drei Männer hintereinander reden", wie es die Nürnbergerin Julie Meyer formulierte, die sich in der Weimarer Republik in die Politik einmischte. Auch Clara Zetkin, die Initiatorin des Weltfrauentags, kommt zu Wort. Um 10.30 Uhr gibt es ein Frühstücksbüffet (Schlachthofstraße/Philipp-Koerber-Weg1).
Auch das Kommunikationsmuseum wirbt mit einer "besonderen Führung zum Internationalen Frauentag". Dort läuft seit kurzem die Ausstellung "Body Talks – 100 Jahre BH". Bei dem Rundgang werden Fragen gestellt wie: Was erzählt die Ausstellung anhand des Büstenhalters über die Gestaltung und Wirkung des weiblichen Körpers? Die Besucher treffen außerdem ein echtes Fräulein vom Amt und hören Geschichte und Geschichten von und über Frauen (Beginn 14 Uhr, Lessingstraße 6).
Musikalisch wird das Thema im Gemeinschaftshaus Langwasser angegangen. Um 18 Uhr findet im Großen Saal ein Konzert zum Frauentag statt. "Nicht oft genug können wir Frauen Respekt entgegen bringen und unsere Liebe erklären!" heißt es in der Ankündigung. Das kann man doch nur unterschreiben! Die "Integrationsgruppe Gesang" begrüßt alle Damen und deren Begleitung mit Musik, Tanz, Liedern und einem Picknick (Großer Saal, Glogauer Straße 50).
Das Loni-Übler-Haus, in dem auch die jährliche Frauenkabarett-Reihe stattfindet, veranstaltet gemeinsam mit der "Wortbinderei" eine Benefizgala zugunsten des Nürnberger Frauennotrufs. Auf dem Programm stehen Texte aus den "Vagina Monologen" von Eve Ensler. Sie schrieb das Theaterstück nach über 200 Interviews. 1998 gründete sie den V-Day (14. Februar), einen internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Frauengruppen in der ganzen Welt lesen öffentlich als Benefiz für Organisationen, die sich für Frauen mit Gewalterfahrungen einsetzen.
In Nürnberg stehen Musikerin Hilde Pohl, Erzählerin Ute Weidinger, und sechs weitere Frauen auf der Bühne des Loni-Übler-Hauses. Der Eintrittspreis ist frei wählbar zwischen 8 und 19 Euro - es darf natürlich auch gerne ein bisschen mehr sein (19 Uhr, Martastraße 60).
Bereits am Samstagabend hatten sich im Vorfeld des Weltfrauentags unschöne Szenen abgespielt: Friedliche Teilnehmer einer feministischen Demonstration der Linken gerieten am Nürnberger Hauptbahnhof plötzlich ins Visier von Rechtsradikalen und wurden angegriffen.
0 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen