Delfinarien beschäftigen auch den Bundestag
15.5.2013, 18:38 UhrDenn oft beriefen sich die Gegner der Delfinhaltung unter den Sachverständigen, etwa der Biologe Philip Loos und auch Karsten Brensing von Whale and Dolphin Conservation, auf verschiedene Zahlen, die ihnen aber teilweise nicht vollständig vorlagen. Genaue Untersuchungsergebnisse oder konkrete Gutachten zur Sterblichkeit der Jungtiere in Zoos sind nicht öffentlich. Nur: Warum? Die Frage stellte niemand. Die fehlende Transparenz schlug sich so auch in Diskussion nieder.
Für eine Haltung spreche auch ein pädagogischer Ansatz, wie ihn der Verhaltensforscher Thomas Althaus betonte. Besonders Kinder würden durch Zoos für den Artenschutz sensibilisiert - denn nur was jemand kennt, will er auch schützen. Ähnlich begründete es auch Dr. Thomas Kauffels, der sich selbst zur "Generation Flipper" rechnete, jenem Jahrgang der mit dem beliebten Fernsehdelfin aufwuchs.
In seinem Statement zu Beginn der Runde machte Dag Encke deutlich, dass Zoos weltweit zu den größten Akteuren im Artenschutz gehören. Zu einer möglichen Schließung der Delfinarien hielt er fest, dass dies "keinem Delfin der Welt helfen kann."
Die Sachverständigen tauschten ihre Argumente aus, verpassten es aber, genauer auf verschiedene Dinge einzugehen. Und das traf auf beide Seiten zu. Immerhin gab es eine Antwort darauf, ob die Delfine des Nürnberger Tiergartens im schlimmsten Falle eingeschläfert werden müssten, so wie es im Vorfeld aus manchen Medien hieß.
"So schnell werden Delfine nicht getötet", sagte der Vorsitzende Hans-Michael Goldmann mit einem Schmunzeln vor der Sitzung. Und damit war bei allen offenen zumindest die wichtigste Frage beantwortet.
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