Deniz verweigert die Aussage
23.10.2012, 15:50 UhrViele Unterstützer des Angeklagten mussten verschärfte Einlasskontrollen über sich ergehen lassen, bevor sie den Sitzungssaal betreten durften. Sein Anwalt sieht das Vorgehen der Staatsanwaltschaft im Fall Deniz als sehr problematisch an.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem fünffachen versuchten Totschlag vor. Der Angeklagte soll versucht haben, bei einer Kundgebung Ende März in Nürnberg eine Absperrung zu durchbrechen. Dabei habe er eine Fahnenstange als Waffe benutzt, mehrere Beamte angegriffen und sie am Schutzhelm oder der Brust getroffen. Ein Beamter wurde leicht am Kehlkopf verletzt. Die Demo richtete sich gegen rechte Gewalt in Franken. Der 19-Jährige wollte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.
In der Verhandlung wurden Videos und Bilder gezeigt, auf denen zwar die Rangeleien an der Absperrung zu sehen waren, allerdings nicht der entscheidende Angriff. Auch waren alle Beteiligten fast identisch mit einer schwarzen Kapuzenjacken oder einer Mütze sowie einer Sonnenbrille bekleidet. Zudem verdeckten teilweise Fahnen das Geschehen. Der Angeklagte wurde im April bei einer Demonstration in Ludwigshafen festgenommen.
Wegen einer Kundgebung linker Gruppen vor dem Justizgebäude hatte die Gerichtsverwaltung verschärfte Einlasskontrollen angeordnet. Zahlreiche Linksautonome beobachteten die Verhandlung vor der Jugendstrafkammer. Wer den Gerichtssaal betreten wollte, musste durch eine Sicherheitsschranke, und auch die Taschen wurden durchsucht. Zu Vorfällen kam es nicht.
Insgesamt sind vier Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll Anfang November gesprochen werden.
44 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen