In Deutschland geborene Schülerin abgeschoben

1.6.2017, 08:36 Uhr
Rund 60 überwiegend junge Menschen demonstrierten am Mittwochabend am Hauptmarkt in Nürnberg gegen die Asylpolitik.

© NEWS5 / Friedrich Rund 60 überwiegend junge Menschen demonstrierten am Mittwochabend am Hauptmarkt in Nürnberg gegen die Asylpolitik.

Nach ersten Informationen hatte eine Gruppe von 60 Personen für Mittwochabend eine Spontandemo bei der Polizei angemeldet. Die überwiegend jungen Menschen protestierten gegen die Asylpolitik. Sie trafen sich am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und liefen zum Hauptmarkt, wo sie eine Kundgebung abhielten.

Hintergrund war wohl ein eskalierter Polizeieinsatz am Vormittag, bei dem neun Polizisten verletzt und fünf Menschen vorübergehend festgenommen worden waren. Die Polizei wollte einen 21-jährigen Afghanen aus dem Unterricht seiner Berufsschule am Berliner Platz abholen. Seine Mitschüler solidarisierten sich und es kam zu Ausschreitungen. Wie die Polizei betonte, blieb es bei einer weiteren Demonstration am Abend jedoch völlig ruhig. Nach gut anderthalb Stunden wurde die Demo beendet.


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Ähnlicher Fall in Nordrhein-Westfalen

Wie sich herausstellte, hatte sich ein ähnlicher Fall zu Wochenbeginn in Nordrhein-Westfalen ereignet. Eine 14-Jährige war am Montag während des Unterrichts an einem Duisburger Gymnasium von Mitarbeitern der Ausländerbehörde abgeholt und mit ihren Eltern nach Nepal abgeschoben worden. Die Familie wurde nach der Abholung zum Frankfurter Flughafen gebracht und dort der Bundespolizei übergeben, wie eine Sprecherin der Stadt Duisburg am Mittwoch sagte.


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Noch am Montagabend hätten die Eltern und ihre Tochter das Land mit einem Flieger verlassen. Zuvor hatten mehrere Medien über den Fall berichtet. Die Schülerin wurde den Angaben zufolge in Deutschland geboren. Ein Lehrer habe sie am Montag aus der Klasse gebracht und im Lehrerzimmer über die Gründe der Abschiebung informiert, sagte die Sprecherin. Dort hatte sie demnach auch die Möglichkeit, sich von ihren Mitschülern zu verabschieden. Nach Angaben der Sprecherin war die Aufenthaltserlaubnis der Familie Ende 2013 ausgelaufen.

Die letzte Klage der Betroffenen gegen die Entscheidung wurde demnach im März 2016 abgewiesen, kurz danach lehnte auch die Härtefallkommission des Landes NRW einen Antrag ab. Erstmals sei der Asylantrag vor etwa 15 Jahren abgelehnt worden, sagte die Sprecherin. Danach ging der Fall durch alle Instanzen.

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