In jedem Ei steckt eine flauschig-gelbe Überraschung
19.10.2017, 21:11 Uhr"Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit", heißt der offizielle Titel des Programms. Plakativer formuliert es Peter Pluschke, Referent für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg: "Gibt es ein Leben außerhalb von McDonald’s?"
In den vergangenen Tagen pulsierte genau dieses Leben in der einstigen Wiege weißer Waschmaschinen. Erstmals Auf AEG. Die Gesundheitswoche selbst ist zwar nicht neu, doch das, was das Nürnberger Netzwerk Bildung, Ökolandbau und Ernährung daraus gemacht hat, feierte Premiere.
Und darum geht es: "Wir wollen den Kindern Ernährung, Gesundheit und Landwirtschaft nahebringen", sagt Werner Ebert vom Referat für Umwelt und Gesundheit. Dieses Vorhaben wurde mit einer Reihe von Angeboten in der Kulturwerkstatt umgesetzt. Zehn Schulen aus Nürnberg und Fürth hatten 500 Schüler angemeldet. Dies brachte volle Action in die hohen Hallen.
Im Erdgeschoss fiepen die "flauscheligen" Küken, um die sich gerade eine Klasse der Reutersbrunnenschule drängt. Daneben steht ein Brutkasten mit geknackten Eierschalen. Einige Kinder wurden Zeugen der Küken-Geburt. Naturtherapeut Harald Konzok begleitet das Ganze, erklärt und stellt auch mal provokante Fragen: "Würdet ihr wollen, dass diese Küken getötet werden?" — ein entsetztes "Nein" aus vielen Kehlen schallt ihm entgegen.
Auf derselben Etage läuten bald die Hochzeitsglocken zur "Traumhochzeit". Prinz Schlemmer muss hier schwere Aufgaben bewältigen, ehe er die geliebte Prinzessin Athlektika heiraten darf. Schokolade und Torten helfen ihm dabei sehr wenig, wie er feststellen muss.
Die Ernährungswissenschaftlerin Evelyn Back hat dieses Theaterstück geschrieben, weil sie sich nicht immer mit dem erhobenen Zeigefinger vor die Schüler stellen will. Das Bühnenwerk beeindruckt die Kinder: "Nimm nicht die Limo!", brüllen sie in Richtung des schleckermäuligen Prinzen.
Wie schmeckt Hafer? Kinder der Grundschule Altenfurt probieren es aus, als sie ihr Müsli selber machen. Doch wenn man mit dem Hammer zu stark aufs Korn klopft, bleibt nichts mehr übrig, bemerkt ein Schüler.
Ein Stockwerk darüber ist ebenfalls Erstaunliches festzustellen: Kinder reißen sich um Rote Beete. Das liegt mit daran, dass die Rüben zusammen mit Möhren und Äpfel im Mixer zu Saft verarbeitet werden. "Schmeckt lecker", sagt Tharsan aus der zweiten Klasse und schenkt sich noch ein zweites Glas ein: "Das Beste ist, dass die Zähne und die Zunge dabei ganz rot werden."
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