Krise in Stockwerk 11: Feuerwehr übte in Plärrer-Hochhaus
10.9.2016, 15:42 UhrDer Einsatzleiter guckt auf die Uhr und gibt das Signal. Im 11. Stock des Plärrer-Hochhauses werden die Nebelmaschinen in Gang gesetzt. Es zischt und in kürzester Zeit ist die Etage komplett verqualmt. Es dauert einige Minuten ehe von Ferne die ersten Martins-Hörner zu hören sind. Einsatzkräfte der Feuerwachen 1 und 3 rücken an. Hinzu kommen auch Trupps der Freiwilligen Feuerwehren Werderau und Katzwang.
Rund zehn Darsteller begeben sich auf Position, die vorstoßenden Brandbekämpfer müssen sie retten. "Einer simuliert sogar eine Herzattacke, der kann sich gar nicht selbstständig bewegen", sagt Feuerwehrsprecher Thomas Schertel. Eine Herausforderung wird für die Trupps aber auch die Tatsache sein, dass es in dem 1953 fertiggestellten, 15-stöckigen Gebäude keinen Feuerwehraufzug gibt.
Plärrer-Hochhaus soll bald kernsaniert werden
Die Männer müssen die Ausrüstung (Schläuche, Tragen für Verletzte) durch das Nottreppenhaus in die 11. Etage schleppen. Mit schwerem Atemschutz, tief schnaufend, kommen die ersten oben an. Die einen machen sich auf die Suche nach dem Brandherd und den Verletzten, die anderen schließen die Schläuche an den Hydranten an, die in jedem Stockwerk vorhanden sein müssen.
Das Plärrer-Hochhaus eignet sich derzeit bestens für solche Übungen. Das denkmalgeschützte Gebäude wird demnächst kernsaniert, die Belegschaft wurde bereits auf andere Standorte verlegt, das Mobiliar ist weg, alle Räume sind leer. Zwei Stockwerke unter der Brand-Etage, auf der 9. Ebene, richten die Einsatzkräfte ihr Depot ein. Hier wird die Ausrüstung gesammelt, können die Strategen planen, wie sie den Brand am besten bekämpfen und Personen rasch in Sicherheit bringen. Hier werden auch die Verletzten zuerst versorgt, ehe sie nach unten gebracht werden.
Montur wiegt rund 20 Kilo
Nach knapp zwei Stunden ist die Übung zu Ende. Am 17. September gibt es noch einmal eine, damit auch andere Wachen der Berufsfeuerwehr den Hochhauseinsatz proben können.
Die Aktion war schweißtreibend. Die Brandbekämpfer müssen zu ihrem Eigengewicht noch weitere knapp 20 Kilo mit sich mitschleppen (Montur, Atemluftflasche, Helm). Hinzu kommen noch Schläuche und Tragen. Mehrer Kästen Mineralwasser stehen im Hof bereit. Denn nicht nur das Feuer muss gelöscht werden, auch der Durst der Einsatzkräfte.
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