Kunst aus Abfall: Die Ausstellung "Urban Mining" in der Quelle
9.10.2014, 16:07 UhrManche der an der Nürnberger Schau beteiligten Künstler begnügen sich vorerst mit mehr oder minder kritischen Bestandsaufnahmen. Claudia Weber malte die Stadt als ein geisterhaftes “Wesen aus Licht und Lärm”, Ingrid Gloc-Hofmann fotografierte den Herbst des Industrie-Zeitalters und auch das hyperrealistische Gemälde “Kathedrale der Moderne” von Manfred Hönig zeigt eine marode Fabrikanlage in einer verwüsteten Landschaft: Symbol eines überholten Fortschrittsglaubens. Andere Aussteller befassen sich mit der Stadt als Fundstätte von bislang nicht oder wenig geschätzten Werten materieller, aber auch geistiger Art.
Am häufigsten demonstrieren die Kunstschaffenden eine gewisse Distanz zur modernen Konsum- und Wegwerf-Gesellschaft . Zu diesem Zweck werden allerlei längst ausrangierte, weggeworfene Dinge gesammelt, um sie dann in einem quasi alchimistischen Prozess in ästhetische Kostbarkeiten zu verwandeln.
Dass der Kampf um die Verteilung der immer kostbarer werdenden Rohstoffe die Welt in blutige Kriege und Bürgerkriege gestürzt hat und künftig wohl immer häufiger stürzen wird, ist den BBK-Künstlern nicht verborgen geblieben. Veranschaulicht wird diese höchst beunruhigende
Zukunfts-Perspektive zum Beispiel von Werner Fleischmann, dessen Video-Installation ein von vielen zeitgleichen Bomben-Explosionen erschüttertes New York zeigt, oder vom krassen Straßenschlacht-Gemälde des Künstler-Duos Elke Schober und Lars Henning.
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