Mehr Sicherheitspersonal: Neuanfang für das alte "Planet"

4.11.2014, 11:30 Uhr
Im Dezem­ber soll die große Eröffnungs­feier im neuen "Planet" steigen.

© Giulia Iannicelli Im Dezem­ber soll die große Eröffnungs­feier im neuen "Planet" steigen.

Wenn Hanno Schuster über seinen Club an der Klingenhofstraße spricht, nennt er ihn immer noch "Planet". Gleichzeitig betont er aber immer wieder, dass das "Planet" Geschichte ist. Nun wird ein neuer Club in das Gebäude einziehen. Dort soll es auch einen Raum für Veranstaltungen aller Art geben.

700.000 Euro investiert Schuster derzeit in das Gebäude. Die Hälfte stammt von ihm, die andere Hälfte von seinem neuen Geschäftspartner Alessandro Selce. „Es haben sich zig Interessenten beim Vermieter gemeldet“, erklärt Schuster, wie es zu der Kooperation kam, „Alessandro hat sich mit einem ähnlichen Konzept wie ich beworben, wir waren uns gleich sympathisch und jetzt arbeiten wir zusammen.“ Die Herkunft der beiden Betreiber – Schuster ist Partyprofi und Selce als Betreiber der Pizzeria Ciao in der Südstadt und der Cocktailbar Kontiki Gastroexperte – schlägt sich auch in dem Konzept nieder, das die Feiernden künftig an die Klingenhofstraße locken soll.

Auch wenn einige Details noch nicht geklärt sind, grob steht der Plan schon. „Das ,Planet‘ wird es aber nicht mehr geben“, sagt Schuster, „es war eine tolle Ära, aber es ist Zeit für etwas Neues und wir haben so viele tolle Ideen.“ Der Schwerpunkt des neuen Konzepts: In dem Club wird nicht nur getanzt. „Der erste Stock wird gerade komplett entkernt“, erklärt Schuster auf der Baustelle. Künftig soll hier ein 500 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum entstehen, den man für Firmenfeiern, Konzerte, Comedy-Veranstaltungen und ähnliches nutzen kann. „Alles ist möglich“, sagt Schuster. Bei Bedarf will man den Raum im Obergeschoss aber auch wieder als Tanzbereich nutzen.

Getanzt werden soll im ehemaligen „Planet“ wie früher auch nur einmal in der Woche. Wo die Reise in den beiden unteren Hallen musikalisch hingehen soll, ist noch unklar.

Klar ist jedoch, dass der Club komplett umgekrempelt wird. Im oberen Bereich wird derzeit noch mit verschiedenen Wandfarben experimentiert. Hinter der Bar ist eine 30 Quadratmeter große Wasserwand geplant, Lederpolstermöbel sollen den Sitzbereich gemütlicher gestalten – eine Innenarchitektin aus Amsterdam kümmert sich um die Details. Auch das Lichtkonzept will man komplett erneuern. „Wir wollen etwas Langfristiges und Beständiges schaffen“, sagt Selce.

Neben dem Ambiente muss deshalb auch das Getränkeangebot stimmen – künftig wollen die beiden Betreiber deshalb ihre Longdrinks mit hochwertigeren Spirituosen mischen als die Konkurrenz. „Es soll sich schließlich nicht nur das ganz junge Publikum wohlfühlen, sondern auch die Älteren“, sagt Selce.

Und weil die beiden jetzt einen Mietvertrag für insgesamt zehn Jahre unterschrieben haben, können sie auch entsprechend investieren – zum Beispiel in einen Gastronomiebereich, der im Erdgeschoss entstehen soll. Schuster und Selce wollen hier künftig Pizza, Flammkuchen, Finger Food und andere Leckereien anbieten.

Den Pizzastand am Parkplatz, an dem das Feiervolk früher seinen Hunger stillte, wird es nicht mehr geben. „Das wird ein Qualitätsquantensprung im Pizzabereich“, verspricht Schuster und lacht. Von der Verlagerung des gastronomischen Angebots nach drinnen erhoffen sich Schuster und Selce auch mehr Ruhe für die Anwohner – schließlich bilden die Hungrigen dann draußen keine Schlange mehr am Parkplatz.

Um der Nachbarschaft nicht zu viel zuzumuten, haben sich Schuster und Selce schon mit Vertretern von Polizei und Ordnungsamt zusammengesetzt. Bei Veranstaltungen wollen sie künftig noch mehr Sicherheitspersonal im Außenbereich einsetzen. „Die Sperrung der Bessemerstraße organisieren wir wieder allein auf unsere Kosten“, verspricht Schuster. Auch am Tor zum Parkplatz und in der Martinstraße sollen wieder Sicherheitskräfte postiert werden. Zwölf Mann sind derzeit eingeplant.

Eine weitere Maßnahme, die die Feiernden in der Disco halten soll, ist die Schaffung von mehr Toiletten. Allein für die sanitären Anlagen geben Schuster und Selce 100.000 Euro aus.

Derzeit ist das ehemalige „Planet“ noch eine einzige Großbaustelle. Viel Zeit bleibt den Bautrupps nicht mehr, schon im Dezember soll Wiedereröffnung gefeiert werden. Selce zeigt sich aber zuversichtlich. „Die Handwerker schaffen das schon“, sagt er. Bis die fertig sind, denken sich Schuster und Selce noch einen neuen Namen aus.

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