Der mutmaßliche Täter: Nach eigenen Angaben hielt sich der 38-jährige schon öfter in der Region Nürnberg auf und hat aktuell keinen festen Wohnsitz. Gebürtig stammt er aus Sachsen-Anhalt. Weil er bereits "18 Vorverurteilungen im Bundeszentralregister" hat, sprach Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke von einem "Spaziergang quer durchs Strafgesetzbuch". Unter anderem saß er vor 16 Jahren schon einmal wegen einer Vergewaltigung für ein Jahr in Haft.
Messer-Attacken in Nürnberg: Eine Chronologie der Ereignisse
Zwei Stunden vor der ersten Attacke in St. Johannis wurde der 38-Jährige schon einmal straffällig. Am Nachmittag wollte er in einem Kaufhaus in der Nähe des Plärrers ein Käsemesser im Wert von 4,88 Euro stehlen, wurde dabei aber erwischt. Die spätere Tatwaffe hatte der Mann zu diesem Zeitpunkt aber nicht bei sich. Zu den Vorfällen in St. Johannis machte er bislang nur "vage Angaben", teilte der leitende Kriminaldirektor Thilo Bachmann mit.
Laut Staatsanwaltschaft ist der mutmaßliche Täter 1,72 Meter groß, hat mittelblonde Haare mit Geheimratsecken und trug zum Zeitpunkt der Tat einen dunklen Wendeblouson, darunter eine graue Jacke, einen grünen Hoodie und eine beige Hose. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei weiterhin Zeugen, die in der Tatnacht am vergangenen Donnerstag etwas beobachtet haben. Bislang sind bei der "Soko Johannis" über 200 Hinweise eingegangen.
Die Tat: Der 38-Jährige soll am Donnerstagabend drei Frauen im Alter von 56, 26 und 34 Jahren nacheinander im Stadtteil St. Johannis niedergestochen haben. Zwei der Opfer schwebten unmittelbar nach den Attacken in Lebensgefahr. Noch am Donnerstagabend leitete die Polizei eine Großfahndung nach dem Mann ein. Neben einem Hubschrauber und Diensthundeführern kam auch die Operative Fallanalyse zum Einsatz. Eine Sonderkommission mit 40 Beamten suchte nach Spuren und befragte die Einwohner.
Die Opfer: Alle drei Frauen liegen zur Zeit noch im Krankenhaus, sind aber außer Lebensgefahr. "Dass sie überlebt haben, war nicht selbstverständlich", sagte Innenminister Joachim Herrmann auf der Pressekonferenz. Die Stiche setzte der Täter offenbar gezielt in die Oberkörper der Opfer, wo genau, wollte die Polizei nicht sagen. Mehrstündige Operationen haben zwei Frauen das Leben gerettet.
Die Karte zeigt, wo sich die Attacken in der Nacht auf Freitag ereigneten. Falls Ihnen die Karte nicht angezeigt wird, klicken Sie bitte hier.