Neue Warn-App "Nina" informiert bei Bränden und Unwetter
9.10.2018, 05:52 UhrBund, Land und Kommunen arbeiten daran, wie sie im Ernstfall so viele Menschen wie möglich erreichen können. In Nürnberg baut die Berufsfeuerwehr wieder das Sirenen-Netz aus, das nach dem Ende des Kalten Krieges vernachlässigt wurde. Vor fünf Jahren ging die Stadt bereits mit "Katwarn" an den Start, eine Alarmierungs-App fürs Handy, das Nutzer über Großbrände, Hochwasser, Stürme und Bomben-Funde informiert. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt hat mit "Biwapp" eine ähnliche Anwendung für seine Bürger freigeschaltet.
Und jetzt ist ab sofort eine weitere Warn-App zu haben: "Nina", die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes. Das Prinzip ähnelt dem von "Katwarn". Kräfte am Einsatzort informieren die Integrierte Leitstelle (ILS) am Nürnberger Hafen. Hier wird auch "Nina" bedient und Alarm ausgelöst, die Handys der betreffenden Nutzer vibrieren und piepsen. Nur, dass nicht bloß die Stadt Nürnberg und das Fürther Land bedient werden, wie bei "Katwarn". Alle Städte, Gemeinden und Landkreise, die innerhalb der 26 bayerischen Feuerwehrleitstellen liegen, speisen Infos über Einsätze ein, dann gehen die Warnungen an die jeweiligen Nutzer von "Nina" raus.
"Katwarn" weiterhin im Einsatz
Ist damit aber das Ende von "Katwarn" besiegelt? Bürgermeister Christian Vogel (SPD) schüttelt den Kopf. ",Katwarn’ ist weiterhin notwendig", sagt er während der Pressekonferenz in der Feuerwache 4. "Nina" sei ein ergänzendes Angebot. Denn mit Katwarn habe die Berufsfeuerwehr, unter deren Dach die Integrierte Leitstelle läuft, auch die Möglichkeit, die Nutzer der App auf Veranstaltungen zu er reichen. So ist "Rock im Park" an "Katwarn" angeschlossen, sagt Marc Gistrichovsky, Chef der Leitstelle. Nutzer, die das Rockfestival besuchen, bekommen Wetterhinweise und Tipps, etwa so: Campende Musikfans sollen ihre Zelte besser sichern, weil ein Sturm aufzieht. In Zukunft will die Feuerwehr auch den Christkindlesmarkt und die Blaue Nacht an "Katwarn" andocken.
Während "Katwarn" von Versicherungen initiiert worden ist, gab den Anstoß bei "Nina" der Bund. In einem nächsten Schritt sollen laut Gistrichovsky auch Sendeanstalten und Verlage ins Boot geholt werden. "Sie erhalten direkt Einsatz-Infos in drei Stufen: In Stufe eins muss das Sende-Programm für eine Warnmeldung sofort unterbrochen werden, bei zwei soll sie bei einer nächsten Gelegenheit übertragen werden und bei drei obliegt es dem Medienhaus, wann die Meldung in die Öffentlichkeit gelangen soll."
Die Warn-App "Nina" kann für iOS ab der Version 8 im Apple-Store oder für Android ab der Version 4 im Google Play Store kostenlos herunter geladen werden. Am 17. Oktober 2018 um 11 Uhr wird über "Nina" ein Probealarm ausgelöst.
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