Puppen in der Pegnitz: Seebrücken-Protest in Nürnberg

Nürnberg - Aktivisten der Initiative "Seebrücke" haben Sonntagabend zehn mit Warnwesten bekleidete Puppen an der Heubrücke in die Pegnitz gelassen. Erst gegen Mitternacht fischte die Berufsfeuerwehr die Attrappen aus dem Fluss heraus.

"Seebrücke statt Seehofer" - die Akteure haben zunächst das Banner mit diesem Inhalt über die Heubrücke am Heilig-Geist-Spital gespannt. Der Zeitpunkt war bewusst gewählt, zig Menschen schlenderten noch durch die Innenstadt, die ganz im Zeichen des Bardentreffens stand. Dann ließen sie die rund 1,60 Meter großen Puppen, bestehend aus Stoffsäcken und Luftballons, ins Wasser. 

In einer Pressemitteilung der Initiative heißt es, dass die Aktion ein Protest gegen die aktuelle Flüchtlingspolitik der Europäischen Union sei. "Die Bewegung Seebrücke hat sich Ende Juni gegründet, als die ,Lifeline‘ mit 234 Menschen an Bord tagelang auf hoher See ausharren musste und in keinem europäischen Hafen anlegen konnte", heißt es. Politische Verantwortung in Deutschland trage nach Ansicht der Initiative Bundesinnenminister Horst Seehofer, "der fleißig an der weiteren Abschottung der EU arbeitet".

Gegen Mitternacht fischte die Berufsfeuerwehr Nürnberg die Puppen aus der Pegnitz, die Polizeiinspektion Mitte stellte sie und das Banner sicher. Laut Polizei liegt kein strafrechtlich relevanter Fall vor.