Silvesternacht in Nürnberg: Druck auf Polizei und Stadt wächst
13.1.2016, 08:44 UhrDie Zahl der Anzeigen von Frauen, die laut Opfer von arabischen und nordafrikanischen Männern in Ansbach und Nürnberg sexuell belästigt worden seien, ist weiter gestiegen. Damit geraten Polizei und Stadt auch hier mehr und mehr unter Druck.
Außerdem berichten zahlreiche Leserinnen und Leser, dass sie Streifenbeamte in der Silvesternacht in der Altstadt schmerzlich vermisst haben. "Wir hatten keine Erkenntnisse. Die Anzeigen der Opfer gingen bei uns erst später ein", erklärt Polizeisprecherin Elke Schönwald.
Die Sicherheitsbehörde habe daher nicht entsprechend reagieren können. Wie aber geht die Polizei mit dieser Entwicklung um? Seit kurzem gibt es zwei spezielle Arbeitsgruppen mit Ermittlern, eine ist für Ansbach und eine für Nürnberg zuständig. Die Beamten arbeiten die Vorfälle, die sich in den beiden Städten beim Jahreswechsel ereignet hatten, auf. "Verdächtige konnten noch nicht ermittelt werden", sagt die Sprecherin.
Eine weitere Reaktion der Sicherheitsbehörde: "Die Einsatzkonzepte werden verändert." Die Phänomene werden analysiert, sprich, die Abläufe und auffälligen Verhaltensweisen der Täter in Köln, Hamburg, Nürnberg und anderen deutschen Städten werden untersucht und bewertet.
Lorenzkirche unter Beschuss
Doch nicht nur die Polizei steht mit Blick auf die Ereignisse an Silvester unter Druck, auch die Stadt. Denn abgesehen von den Übergriffen auf Frauen, wurde — wie in Köln der Dom — in Nürnberg die Lorenzkirche regelrecht unter Beschuss genommen.
Ein Leser berichtet: "Vor der Lorenzkirche haben sich mehrere Hundert arabisch aussehende Männer versammelt, gezielt Raketen auf das Dach der Lorenzkirche geschossen und dabei mit den Handys gefilmt." In den Augen des Beobachters sei das ein "gezielter Angriff auf ein christliches Symbol" gewesen.
Einer aus dem Pulk mit Raketen unterm Arm soll dabei "We will burn Germany" (Wir werden Deutschland in Brand stecken) gerufen haben. Inzwischen ging auch bei Bürgermeister Christian Vogel (SPD) ein Schreiben der Pfarrerin Claudia Voigt-Grabenstein ein. Darin fragt sie, ob es denn sein müsse, dass nur 40 Zentimeter von der Kirche entfernt Raketen und Böller gezündet werden.