Stadt macht Ringbuslinie mit 2,3 Millionen Euro startklar

22.3.2016, 08:00 Uhr
Stadt macht Ringbuslinie mit 2,3 Millionen Euro startklar

© VAG

Das Konzept des Verkehrsplanungsamtes geht eigentlich von Investitionen in Höhe von 9,6 Millionen Euro aus. Doch aus Finanzgründen war schon im vergangenen Herbst klar, als das Vorhaben von den Stadträten abgesegnet wurde, dass sämtliche Maßnahmen in einem Zug nicht machbar sind. Folglich verständigte man sich im Rathaus auf eine Stufenlösung.

Der  Umbauabschnitt eins wird laut Verkehrsplanungsamtschef Frank Jülich zu einer "Ertüchtigung" führen, "damit der Ringbusfahren kann und der Start möglich ist". Von Juli bis November dieses Jahres sollen sämtliche Maßnahmen durchgeführt werden, die kürzlich der Werkausschuss Sör abgesegnet hat. Rund 2,3 Millionen Euro sind insgesamt dafür veranschlagt.

"Zuverlässig und schnell sein" — so lautet das Ziel des neuen Angebot, das als eine Art "Metro-Bus" zu einer geschlossenen Nahverkehrsverbindung entlang der mittleren Ringstraße führen soll. Damit dies funktioniert, wird  zum einen die Linie 35 von Röthenbach über den Nordwestring zum Nordostbahnhof fahren. Zum anderen verkehrt der "65er" von Röthenbach über die Frankenstraße und die Heinemannbrücke zum Nordostbahnhof. Ergänzend werden im Osten zwischen Nordostbahnhof, Theresienkrankenhaus, Mögeldorf und Nordostbahnhof die neue Linie 45 eingerichtet, flankiert vom "40er", der zwischen Heinemannbrücke, Mögeldorf und Behringersdorf pendelt.

Ben-Gurion-Ring am stärksten von Umbau betroffen

Damit die neue Ringbuslinie einigermaßen reibungslos funktioniert, sind Straßenumbauten nötig. Betroffen ist die Kreuzung Thumenberger Weg/ Oedenberger Straße, wo eine neue Haltestelle in südlicher Richtung entsteht, ein Parkstreifen verschwindet und ein Gehweg angepasst wird.  In der Gustav-Heinemann-Straße werden zwei Haltestellen neu installiert, was vor allem im Bereich der Veilhofstraße umfangreiche Arbeiten mit sich bringt. An der Kreuzung  zur Dr.-Carlo-Schmid-Straße sind mehrere Anpassungen (auch bei Fußgängerinseln) nötig. Am stärksten betroffen ist den Ben-Gurion-Ring, wo an drei Kreuzungsbereichen zwischen der Regensburger Straße und der Valznerweiherstraße Umbauten anstehen — inklusive neuer Haltestellen bzw. veränderter Busbuchten.

Stadt macht Ringbuslinie mit 2,3 Millionen Euro startklar

© Rockelmann

Rund eine Million Euro sind für den Straßenbau und weitere 941.000 Euro für Signalanlagen veranschlagt. 220.000 Euro verschlingen mobile Ampeln und Baustellenprovisorien. Weitere rund 130.000 Euro kosten Begrünung, Rodungen, Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierungen und Straßenbeleuchtung. Weil 407.000 Euro aus dem Topf  "Kreuzungsfreier Ausbau des Frankenschnellwegs" verfügbar waren, konnten sogar mehr Maßnahmen realisiert werden, als im Herbst mit der VAG als "zwingend notwendig" abgesprochen worden waren. Abgesehen von den neuen  Anlagen werden 23 vorhandene Ampeln elektronisch angepasst und 39 Infrarot-Baken zur Busbeschleunigung montiert.

Klar ist: Nicht nur der Nahverkehr wird von den Investitionen profitieren. Überwege und alle Bushaltestellen werden barrierefrei und blindengerecht ausgestattet, zudem gibt es auch stellenweise Verbesserungen für Geh- und Radwege.

Bereits im April wollen Stadt und VAG die weiteren Bauabschnitte für die Ringbuslinie absprechen. "Entscheiden muss es die Politik", sagen Sör-Werkleiter Marco Daume und Verkehrsplaner Frank Jülich unisono. Extra Busspuren am Nordring, in der Maximilian- und Frankenstraße werden gewünscht, doch die Finanzierung steht bisher nicht. Die Akzeptanz der Ringbuslinie ab Dezember 2016 bei den VAG-Kunden gilt als wegweisend für das Tempo der weiteren Beschleunigung.

14 Kommentare